Nach monatelangem Arbeitskampf ist die Saison in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL gerettet. Am Sonntag haben sich die Clubbesitzer und die Spielergewerkschaft (NHLPA) auf die Grundlagen eines neuen Tarifvertrags geeinigt. "Wir haben uns auf die Rahmenbedingungen verständigt", sagte NHL-Chef Gary Bettman nach 16 Stunden intensiver Verhandlungen in New York.

Bei dem Streit war es in erster Linie um die Verteilung der Gesamt-Jahreseinnahmen von rund 3,3 Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro) sowie Vorgaben für künftige Spielerverträge gegangen.

Details der Vereinbarung und ein definitiver Vertrag müssen noch ausgearbeitet und endgültig ratifiziert werden. Auch ein Datum für den Saisonstart steht noch nicht fest. Dem Vernehmen nach soll ein erster Spieltag zwischen 15. und 19. Jänner und danach 48 bis 50 Hauptrundenspiele angepeilt werden. "Wir müssen alles bis ins kleinste Detail ausarbeiten", sagte Bettman. Der neue Kontrakt soll Medienberichten zufolge auf zehn Jahre angelegt sein, mit einer beidseitigen Kündigungsklausel nach acht Jahren.

Die Spieler sind seit dem 15. September von ihren Clubs ausgesperrt, ursprünglich hätte die Saison am 10. Oktober beginnen sollen. Abgesagt sind bisher 625 Begegnungen bis zum 14. Jänner.

Mit dem Ende des Lockouts enden auch die Gastspiele der NHL-Stars in der Erste Bank Eishockey Liga, die in ihren Verträgen Klauseln hatten, dass sie bei einem Ende des Lockouts umgehend nach Nordamerika zurückkehren. Insgesamt waren 16 Spieler während des Lockouts in der EBEL im Einsatz, darunter alle drei österreichischen NHL-Profis Thomas Vanek (Graz), Michael Grabner (Villach) und Andreas Nödl (Innsbruck). Allerdings sind bereits die meisten wieder nach Amerika zurückgekehrt. Darunter auch Vanek und Nödl. Grabner muss wegen einer Verletzung seit Anfang Dezember pausieren.

Derzeit sind nur noch zwei NHL-Spieler bei österreichischen Clubs im Einsatz. Ob Verteidiger Tyler Myers und Stürmer Sam Gagner im Heimspiel am heutigen Abend gegen Graz einlaufen, war am Nachmittag offen.