Sie waren zwar verschwindend unter den 10.000 Zuschauern im riesigen Rund der "Arena Stoice". Zu übersehen und überhören waren Österreichs Eishockey-Fans aber nicht. Sie trugen helmartige rote Kappen aus Schaumstoff. Sie brüllten sich zu Polka-Gesängen gemeinsam mit den Slowenen die Kehlen heiser. Und ihre T-Shirts (Gold Eishockey-WM Tour 2012) hatten das große "Finale" der "kleinen" WM eigentlich von vorneherein entschieden.

Hockey-Feuerwerk

Bloß die Slowenen wollten nicht so richtig mitspielen. Sie zündeten ein Eishockey-Feuerwerk. Sie nahmen Österreichs Tor unter Dauerbeschuss (13 zu drei Torschüsse allein im ersten Drittel). Und lediglich ein brillanter Fabian Weinhandl - erstmals statt Bernd Starkbaum im Tor - verhinderte Ärgeres.

In Drittel zwei erhöhte Slowenien nochmals sein Tempo. Aber die Österreicher gingen jetzt sofort mit. Und so lief alles fast wie im Zeitraffer: Piekfeines 1:0 für Slowenien - Hebar wischte zuerst über die Scheibe, schubste sie im Nachsetzen ins Tor. Aber nur eineinhalb Minuten später konterte Österreich - 1:1, Unterluggauer schlug einem Abpraller von Goalie Kristan nach. Wieder die Führung für Slowenien durch Marcel Rodman (2:1), lächerliche 22 Sekunden später. Nochmals der Ausgleich durch Raffl im Powerplay. Und als Österreich sogar in Unterzahl zwei dicke Chancen auf die erstmalige Führung hatte, gelang Kranjc, von der Abwehr sträflich alleinegelassen, das 3:2.

Mission A-WM

Im Schlussabschnitt gab es einen offenen Schlagabtausch. Die Slowenen waren mit ihren Abertausenden entzückten Fans vielleicht einen Tick besser. Und genau dieser Tick rettete den hauchdünnen 3:2-Sieg und "Gold" bei der Heim-WM.

Im Vorjahr Hand in Hand abgestiegen, hatten beide den Aufstieg schon vor der vergangenen Nacht wieder geschafft. Österreich fährt trotz der über weite Strecken besten WM-Darbietung mit einer "kleinen" Silbermedaille nach Hause. Und beginnt bereits heute mit der Arbeit, um sich in einem Jahr in Helsinki oder Stockholm endlich einmal erfolgreich gegen den sofortigen Wiederabstieg aus der A-Gruppen-WM zu wehren.