Mit der "historischen" Pleite gegen Japan sah man die Mission Aufstieg ins Wanken geraten. Mit dem 7:2-Kantersieg gegen Ungarn war Österreich nur 24 Stunden später sogar vorzeitig wieder unter den 16 besten Nationen der Welt. Aber wie A-Gruppen-tauglich ist das österreichische Eishockey wirklich? Eine Bilanz der B-WM vor dem samstägigen "Finale" in Laibach.

Positiv

Das neue Team. Mit 25,6 Jahren das jüngste, mit acht Debütanten eines der unerfahrensten bei der WM. Aber das Experiment Neuaufbau ist, aus heutiger Sicht, einmal geglückt.

Trainer. Entgegen allen Befürchtungen haben Teamchef Manny Viveiros, Christian Weber, der Viveiros als KAC-Trainer abgelöst hatte, und Rob Daum von Meister Linz perfekt harmoniert und sich ergänzt. Der Drei-Jahres-Vertrag von Viveiros steht überhaupt nicht mehr zur Diskussion.

Charakter. Viveiros hat immer betont, nur "Spieler mit Charakter" ins Team zu holen. Deshalb hat auch ein "Querulant" wie Oliver Setzinger bei ihm keine Chance. Die Stimmung im Team soll gut wie lange nicht sein.

Stürmer. In vier Spielen 22 Tore aus 131 Torschüssen ergeben eine Effizienz von fast 17 Prozent, ein auch international hervorragender Wert. Manuel Latusa (5 Tore) führt die Schützenliste an.

Powerplay. Sah nicht immer so aus, war aber effizient. Acht Tore bzw. 34,78 Prozent, auch ein Spitzenwert und Rang eins in der WM-Wertung.

Negativ

Der Tormann. "Österreich ist nicht wegen, sondern trotz Bernd Starkbaum aufgestiegen" (Zitat "Kurier"). Der beste Keeper der Liga kam bei der WM nur auf matte 87,9 Prozent Fangquote.

Penalty-Killing. Sechs Tore in Unterzahl, nur 68,42 Prozent - im Vergleich zum Powerplay ein ziemlich müder Wert.

Legionäre. Was soll ein Michael Grabner alleine ausrichten? Bei der A-WM würden Vanek, Nödl, Pöck und vor allem Keeper Brückler dringend benötigt.

Härte. Durchs "System", wie in der heimischen Liga gepfiffen wird, sind die Spieler international verunsichert, wie weit sie gehen dürfen.

Stimmung. Seit mit Manny Viveiros ein KAC-Mann Teamchef ist, schießen vor allem Medien aus Wien und Salzburg permanent kreuz und quer.