Formel-1-Chef Bernie Ecclestone muss sich erneut gegen immense Steuer-Nachforderungen in England wehren. Die Finanz will vom 84-Jährigen über eine Milliarde Pfund (rund 1,5 Milliarden Euro), die aus seiner Beziehung zum einstigen Familienfonds "Bambino" fällig geworden sein sollen. Ecclestone kämpft mit Anwälten dagegen an und beruft sich auf eine Einigung aus dem Jahr 2008.

In einem Statement aus Ecclestones Londoner Büro wurde festgehalten, dass man vom Fiskus erwarte, dass er sich entsprechend dieser Vereinbarung verhalte. Er verstehe nicht, warum die einstige Vereinbarung bezüglich des "Bambino Trusts" von der Finanzbehörde wieder aufgehoben worden sei, sagte Ecclestone in Monaco.

"Habe alle Steuern bezahlt"

"Es ist alles so kompliziert, deshalb weiß ich nicht genau, was wir gemacht haben und was nicht. Die einzige Möglichkeit, das zu klären, sind die Aktionen, die meine Anwälte nun setzen", erklärte der Brite. "Ich habe alle Steuern, die zu begleichen sind, auch bezahlt", betonte er.

Die Behörden hatten die Untersuchung des in Liechtenstein beheimateten Bambino-Fonds, der auch Anteile an der Formel 1 haben soll, wieder aufgenommen, während Ecclestone vergangenes Jahr in Deutschland beim Bestechungsprozess angeklagt war. Diesen Fall, bei dem der deutsche Banker Gerhard Gribkowsky zu Haft verurteilt worden war, hatte Ecclestone mit der Bezahlung von 100 Millionen Dollar aus der Welt geschafft.

Finanz glaubt Ecclestone offenbar nicht

Ecclestones Argument damals war gewesen, er habe Gribkowsky nur bezahlt, weil ihn dieser wegen möglicher Steuerprobleme in England erpresst habe. Ausschließliche Nutznießer des Bambino-Fonds seien aber seine Ex-Frau Slavica sowie die beiden Töchter Tamara and Petra. Er selbst habe nichts damit zu tun, betonte Ecclestone. Genau das glaubt ihm die Finanz offenbar nicht.