Die Kindergeld-Reform kommt nächste Woche einen Schritt weiter: Am Dienstag beschließt der Familienausschuss im Parlament das neue flexible Konto, das die vier bisherigen Pauschalvarianten ersetzen soll. Neu ist auch ein Partnerschaftsbonus, wenn sich Vater und Mutter die Betreuung annähernd zu gleichen Teilen ausmachen. Auch kommt der Papa-Monat namens "Familienzeit", aber ohne Rechtsanspruch.

Geburten ab 1. März 2017

Gelten sollen die Neuerungen für Geburten ab dem 1. März 2017. Davor werden sie noch im Juni-Plenum des Nationalrates beschlossen, wobei eine Mandatarin das Papier wohl in- und auswendig kennt: Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hatte die Reform als Frauenministerin monatelang mit Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) verhandelt, musste inzwischen nach dem Rücktritt von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) aber die Regierungs- gegen die Abgeordnetenbank tauschen.

Zwölf bis 28 Monate Bezug

Für Eltern ändert sich jedenfalls einiges: Während das einkommensabhängige Kindergeld bestehen bleibt, werden die vier Pauschalmodelle zu einem Kindergeld-Konto zusammengefasst. Die Bezugsdauer kann flexibel zwischen rund 12 und 28 Monaten für einen Elternteil bzw. zwischen rund 15,5 und 35 Monaten für beide Elternteile gewählt werden. Unabhängig von der Bezugsdauer erhalten Eltern eine Gesamtsumme von maximal 15.449 Euro. Dazu kommen noch 1.000 Euro Partnerschaftsbonus, wenn man sich die Betreuung zumindest 60:40 aufteilt, und zwar auch beim einkommensabhängigen Kindergeld.

Papa-Monat als Familienzeit

Neu ist auch die Möglichkeit, "Familienzeit" in Anspruch zu nehmen. Bei diesem "Papa-Monat" können Väter direkt nach der Geburt ihres Kindes zwischen 28 und 31 Tage lang durchgehend zuhause bleiben und bekommen dafür eine Pauschalsumme aus dem Kindergeld von 700 Euro. Das gilt auch für gleichgeschlechtliche Partner. Es besteht volle Kranken- und Pensionsversicherung, einen Rechtsanspruch und einen besonderen Kündigungsschutz gibt es aber nicht.