Das ist eine kleine Sensation: Muna Duzdar, die neue Staatssekretärin im Kanzleramt, soll im Kabinett von Christian Kern auch die Kultusagenden übernehmen. Die Österreicherin palästinensischer Herkunft will zwar nicht über die Religion definiert werden, sie betrachtet Religion als reine Privatsache. Dass aber eine Muslimin in Österreich für die religiösen Belange verantwortlich ist, ist beachtlich.

Das Büro von Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer hatte am Vormittag mit einer Aussage aufhorchen lassen, der FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat würde die neue  Staatssekretärin  nur ohne Kopftuch angeloben. Religion dürfe keine Rolle spielen, sagte Hofers Pressesprecher gegenüber dem "Kurier" zu Duzdars muslimischen Wurzeln. "Aber wenn sie bei der Angelobung Kopftuch trägt, wird er sie nicht angeloben. Das ist ein Symbol für die Unterdrückung der Frau". Die Diskussion geht freilich ins Leere: Duzdar, deren Eltern aus Palästina stammen, trägt gar kein Kopftuch.