Nur drei Präsidentschaftskandidaten gelten den Österreichern derzeit als vertrauenswürdig. Diesen Befund zeigt der aktuelle APA-/OGM-Vertrauensindex, wo lediglich Alexander Van der Bellen (Grüne), Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Irmgard Griss Pluswerte erzielt haben. Schlusslicht ist Richard Lugner hinter Andreas Khol (ÖVP). Auch Norbert Hofer (FPÖ) landete im Minus.

Trio recht nah beieinander

"Vertrauen Sie dem Politiker XY oder vertrauen Sie ihm nicht" lautet die Frage an die 500 Teilnehmer der Online-Befragung. Aus dem Saldo der Antworten ergibt sich der Index-Wert. Die Schwankungsbreite liegt bei maximal 4,5 Punkten.

Somit liegen Van der Bellen mit plus 13, Hundstorfer mit plus elf und Griss mit plus acht Punkten recht nah beieinander. Eindeutig ist das Minus von sechs Punkten für Hofer. Für Andreas Khol wurden minus 14 Punkte ermittelt, Lugner befindet sich mit minus 53 Punkten ganz tief im negativen Bereich. Lugner verkündete seine Absicht zu kandidieren am 10. Februar, die Umfrage wurde am 9. und 10. Februar durchgeführt.

Vorsichtig zu bewerten sind die Ergebnisse für die unabhängige linke Elfriede Awadalla, für die minus neun Punkte ausgewiesen wurden, sowie für den Chef der EU-Austrittspartei Rudolf Marschall mit minus sieben Punkten. Denn ihr Bekanntheitsgrad sei so gering, dass der Vertrauenswert gar nicht so hoch - oder niedrig - ausfallen kann wie etwa bei Lugner, betont Karin Cvrtila von OGM. So hatten 93 Prozent der Befragten keine Meinung zu Marschall, 79 Prozent der Befragten fiel nichts zu Awadalla ein.

"Bekanntheit stark ausbaufähig"

Aber auch für Hofer und Griss sei "die Bekanntheit noch stark ausbaufähig", so Cvrtila, mehr als 50 Prozent der Umfrageteilnehmer kannten die beiden nicht bzw. machten keine Angaben. Daher würden sich "die Zustimmungswerte im Verlauf des Wahlkampfes ebenfalls noch deutlich ändern können". An die jahrelangen Rekord-Vertrauenswerte des amtierenden Bundespräsidenten Heinz Fischer kommt keiner der Bewerber um seine Nachfolge heran. "Solche Werte sind nur nach jahrelanger, breit akzeptierter Amtsausübung denkbar und keinesfalls in einer Wahlkampfsituation", weiß Cvrtila.