Seit Monaten müht sich der Flüchtlingskoordinator der Regierung, Christian Konrad, um die Beschaffung von Wohnraum für Asylwerber und anerkannte Flüchtlinge. Heute startet der Verein "Österreich hilfsbereit" mit ihm eine neue Kampagne zur Schaffung von Wohnraum.

Durch den anhaltenden Zustrom von Menschen nach Österreich kommen die Beauftragten der Länder an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Vor wenigen Tagen war Konradt gemeinsam mit dem oberösterreichischen Flüchtlingsbeauftragten, Landesrat Rudi Anschober, vor die Presse getreten. Gemeinsam gaben der Grüne und Konrad die Anhebung der zahlenmäßigen Obergrenze für Quartiere bekannt.

Nicht mehr nur Kleinquartiere

Bisher dominiert in Oberösterreich die Struktur von Kleinquartieren bei der Landesgrundversorgung. Maximal 50 Plätze galt bisher als Norm. Laut dem neuen Masterplan soll die Quartiersgröße nun auf bis zu 100 Personen ausgeweitet werden. Auch abgelegene Unterkünfte, die wegen ihrer Lage bisher vom Land abgelehnt wurden, kommen jetzt infrage.

"Als flankierende Maßnahme ist aber die Einführung von Shuttlediensten in die Städte geplant", erklärte Anschober. Außerdem will er jetzt verstärkt mobile Unterkünfte aufstellen lassen. Auch leer stehende Büros und Gewerbebetriebe seien eine Option. Außerdem appelliert er an die Privaten, Obdach zu gewähren. Hier wurde bereits Ende des Vorjahres die Plattform "ZusammenHelfen in OÖ" ins Leben gerufen.

Auch das Tempo erhöhen

Ziel ist es, mit dem Masterplan das Tempo bei der Beschaffung neuer Plätze zu erhöhen, so der Landesrat. Und dass die Zeit dränge, bestätigte auch der Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung, Christian Konrad, der bei der Pressekonferenz in Linz anwesend war. Im Jänner wurden in Österreich 7.000 Asylanträge gestellt. Bei gleichbleibender Zahl sei die angepeilte Obergrenze von 37.500 damit zu Jahresmitte erreicht. Bis Juni müsse also Oberösterreich gemäß des Verteilungsschlüssels jeden Monat 1.000 zusätzliche Plätze schaffen, rechnete er vor.

Vor dem Hintergrund dieses Szenarios findet heute die Vorstellung der Initiative statt, die neuen Wohnraum schaffen soll.