"Vormieter gescheitertes Start-up", hieß es in dem Inserat, das die Räumlichkeiten der "NEOSphäre" in der Neustiftgasse in Wien-Neubau anpries. Angegeben waren zudem Namen und die private Handynummer von NEOS-Chef Matthias Strolz. Zunächst war nicht klar, wer die Anzeige geschalten hatte, nun lässt sie sich laut "Standard" zur Landeszentrale der Wiener ÖVP zurückverfolgen. Denn die IP-Adresse sei seit Mai 2002 beim Provider Tele 2 auf die ÖVP Wien eingetragen.

De ÖVP bestätigte die Schaltung. "Die Anzeige ist nicht im Auftrag und ohne Wissen der Parteiführung von einem Wahlkampf-Mitarbeiter in Eigenregie gestaltet worden. Die Geschichte war eigentlich nicht bösartig, sondern als Gag zu verstehen, hat uns der Mitarbeiter versichert", so ein Statement von Landesgeschäftsführer Alfred Hoch. Gerade die Veröffentlichung der privaten Handynummer sei aber "besonders unglücklich gelaufen": "Die Parteiführung möchte sich in aller Form bei dem Bundesobmann der NEOS dafür entschuldigen", so Hoch.

Der Wiener ÖVP-Landesparteiobmann und Spitzenkandidat Manfred Juraczka entschuldigte sich am Donnerstagabend für das gefakte Inserat bei NEOS-Chef Strolz. "In aller Offenheit: Ich find diese Aktion absolut entbehrlich!", schrieb Juraczka auf Facebook. "Ich entschuldige mich bei Dir in aller Form für das "Inserat" mit Deiner privaten Telefonnummer, das, wie ich erfahren musste, aus der Parteizentrale der ÖVP Wien im derStandard.at geschalten wurde", erklärte der Landesparteichef.

Wäre er im Vorfeld darüber informiert gewesen, hätte er "diesen Unsinn sofort abgestellt", betonte Juraczka weiter und hofft, dass die Entschuldigung angenommen wird. Auch tue es ihm leid, dass Strolz' Telefonnummer veröffentlicht wurde. NEOS-Obmann Strolz hatte sich zuvor über die Aktion empört gezeigt und eine offizielle und öffentliche Entschuldigung gefordert. Dieser Forderung kam Juraczka nun nach.