Die Zahl der ankommenden Flüchtlinge in Serbien und Kroatien hat wieder zugenommen. Im südserbischen Presevo sind am Wochenende rund 10.000 Flüchtlinge reigistriert worden. In der serbischen Hauptstadt Belgrad bildeten sich lange Wasrteschlangen vor den Behörden.

Im südserbischen Bujanovac unweit von Presevo an der Grenze zu Mazedonien wurde inzwischen ein neues Flüchtlingscamp errichtet. Dieses soll nach den Worten von Arbeitsminister Aleksandar Vulin auch zur Registrierung von Neuankömmlingen dienen. Derzeit treffen in Serbien täglich zwischen 2.000 und 4.000 Flüchtlinge ein.

In Kroatien sind übers Wochenende insgesamt 11.100 Flüchtlinge angekommen, Allein am Montag bis 12 Uhr 3.500. Die aus Serbien akommenden Flüchtlinge werden nach der Registrierung im Auffanglager in Opatovac  rund um die Uhr mit Büssen und Zügen weiter an die ungarische Grenze transportiert. Entgegen den Ankündigungen hat Ungarn seine Grenze noch nicht geschlossen.

Es gibt wieder Züge

Der internationale Zugverkehr zwischen Slowenien, Kroatien und Serbien normalisiert sich schön langsam wieder. Als erstes wird laut kroatischer Bahn der Zug von Belgrad nach Zürich via Zagreb, Laibach und Villach den Betrieb wieder aufnehmen, dabei aber nicht über Kroatien fahren. Die Züge von Zagreb nach Frankfurt bzw. München fahren nur bis Villach. Die regulären Züge zwischen Kroatien und Ungarn sind nach wie vor eingestellt.

Weiter Flüchtlingsstrom über Nickelsdorf

Der Flüchtlingszustrom an den burgenländischen Grenzübergängen hat sich auch in der Nacht auf Montag fortgesetzt. Seit Mitternacht kamen nach Angaben der Landespolizeidirektion Burgenland in Nickelsdorf rund 2.500 Flüchtlinge mit Zügen aus Ungarn an. Am Sonntag (zwischen 00.00 und 24.00 Uhr) wurden demnach insgesamt 5.800 Grenzübertritte von Asylwerbern registriert.

Das oberösterreichische Rote Kreuz betreute am vergangenen Wochenende 3.999 Flüchtlinge, wie die Hilfsorganisation am Montag mitteilte. Während in der Nacht auf Samstag 960 und in der Nacht auf Sonntag "nur" 590 Menschen in den bereitgestellten Quartieren nächtigten, betrug die Auslastung in der Nacht auf Montag mit 2.449 Männer, Frauen und Kinder sogar etwas mehr als 100 Prozent. Denn die Kapazitäten waren für 2.420 Hilfe suchende Menschen ausgerichtet. Durch schon vorbereitete zusätzliche Betten "war diese Überbelegung jedoch kein Problem", erklärte das Rote Kreuz.

Keine Lockerung am Arbeitsmarkt

Sozialminister Rudolf Hundsdorfer (SPÖ) sieht indes angesichts der Flüchtlingskrise noch keine Notwendigkeit, beim Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Zunächst müsse die Verteilung der 120.000 Flüchtlinge auf die EU-Staaten vollzogen werden.  Es könne nur eine gesamteuropäische Lösung geben. Zu diskutieren sei, "wie wir das Potenzial von Asylwerbern da oder dort besser nützen können". Als Beispiel nannte Hundsdorfer den Lehrstellenmangel.