Strache und Landesparteichef Manfred Haimbuchner begannen am Minoritenplatz ihre Heimat-Tour", die sie am Nachmittag noch nach Freistadt und Altenfelden führt. Die "Mühlviertler Quetschnrocker" stimmten das Publikum auf das Eintreffen der Parteispitzen ein, das Üben von "HC"-Sprechchören inklusive.

Strache warf der EU "völliges Versagen" vor, eine "Festung Europa" sicherzustellen. Die Flüchtlingstragödie im Burgenland sei "Mord von einer Schleppermafia" gewesen, gegen die nicht vorgegangen werde. "Die armen Teufel könnten heute noch leben", wenn man rechtzeitig entsprechende Schritte an den EU-Außengrenzen und den Nationalstaatsgrenzen gesetzt hätte. Für Schlepper müsse es härtere Strafen bis hin zu lebenslang geben.

Rot und Schwarz würden derzeit Millionen ausgeben, damit sich Menschen nicht integrieren, kritisierte Strache. Die Folgen würden sich in Wien zeigen, wo eine "Erdogan-Liste" kandidiere. Wer sich aber in Österreich nicht integriere und den Sozialstaat ausnütze, "dem wollen wir die Tür hinaus aus Österreich zeigen". Er verlangte einmal mehr eine Volksabstimmung über das Durchgriffsrecht, das "ein Anschlag auf die Demokratie" sei.

Die Bundespolitik wurde mit einem Rundumschlag abgefertigt: Die Steuerreform sei eine "Pflanzerei", was jetzt übrig bleibe, werde in zwei Jahren durch die kalte Progression wieder aufgefressen sein. Der Parteichef wetterte weiters gegen die Homo-Ehe, das "zwangsverordnete" Rauchverbot, die "verhunzte" Bundeshymne und den "autoritären" Staat: Die EU wolle das Bargeld abschaffen, um Kontrolle über die Bürger zu bekommen, Österreich das Bankgeheimnis. "Was ist denn das für ein autoritäres Kontrollsystem, das man errichten will?", fragt sich Strache.

"Die Stimmung ist nicht gut", konstatierte auch Landtags-Spitzenkandidat Manfred Haimbuchner. Bei der Landtagswahl müsse Schwarz-Grün beendet werden: "Vor den Wahlen wird ein bisschen rechts geblinkt mit dem Trachtenjanker, nach der Wahl wird links abgebogen mit den Grünen", meinte er in Richtung ÖVP. Der Grüne Landesrat Rudi Anschober sei auf ganzer Linie gescheitert mit seiner "ökosozialen Planwirtschaft".

Von SPÖ-Chef Reinhold Entholzer verlangte er eine Entschuldigung, weil er die FPÖ "Rattenfänger" genannt hat. "Was sind dann unsere Wähler?", fragte Haimbuchner das Publikum. Entholzer habe auch Schlepper mit DDR-Fluchthelfern verglichen: "Die SPÖ beweist, dass jede Dummheit einen findet, der sie macht."

Wels ist ein besonderes Aufmarschgebiet der FPÖ - zählt es doch zu den erklärten Wahlzielen, mit Andres Rabl in der bisher roten Stadt künftig den Bürgermeister zu stellen. In seiner Begrüßung wurde dieser auch gleich sehr deutlich: Nach 70 Jahren SPÖ-"Misswirtschaft" sei Wels "abgesandelt", ein Drogen-Hotspot mit 7,8 Prozent Arbeitslosigkeit und einem Ausländeranteil von 23,8 Prozent, die Hälfte der Schulkinder könne nicht Deutsch: "In Wels heißt es nicht 'Ich habe mein Heft vergessen', sondern 'Der Heft ist nix da'", so der Bürgermeister-Kandidat über die Stadt.