Der Ankündigung in sozialen Netzwerken sei eine Verteilaktion von Koranausgaben in der NÖ Landeshauptstadt vorangegangen. Unabhängig davon, wie sinnvoll man dies beurteile - es zu tun, sei das "Recht, das den Gläubigen einer Österreichischen Religionsgesellschaft wie den Muslimen in Österreich zusteht", betonte die IRG.

Die Ankündigung, Exemplare der für Muslime wichtigsten Schrift anzuzünden, erinnere fatal an die Methoden des Dritten Reiches, so die IRG. "Erschreckend" seien zudem die Kommentare vieler User dazu, die einen "blanken Moslemhass mit Progromanklang" offenlegen würden. "Noch schockierender ist, dass dieses Tun offensichtlich im engen Umfeld einer in Österreich aktiven politischen Partei stattfindet", meinte die Glaubensgemeinschaft in der Aussendung am Dienstag. Die Staatsanwaltschaft sei informiert und bereits aktiv. An die muslimischen Mitglieder richtete die IRG St. Pölten die Aufforderung, Ruhe zu bewahren und sich nicht "von primitiven Vorgehensweisen" provozieren zu lassen.

Die ÖVP St. Pölten trete dem Aufruf zur Bücherverbrennung "bei Spanferkel und Freibier" entschieden entgegen, erklärte Klubobmann Stadtrat Peter Krammer. "Wir sollten uns um ein friedliches Miteinander der Religionen kümmern und Aktionen wie diesen keine Chance bieten, die Gesellschaft zu spalten", betonte er.