Zum Wechsel seines Stellvertreters Ertlschweiger in den ÖVP-Parlamentsklub sagte Klikovits, er habe gewusst, dass sich da etwas tun werde. "Den Zeitpunkt wusste ich nicht." Er habe mit Ertlschweiger gesprochen und am selben Tag ein Schreiben von ihm bekommen, das "sehr korrekt" gehalten gewesen sei: "Er hat mitgeteilt, dass er die Funktionen zurücklegt und aus der Partei austritt."

Neben dem Abgang von Ertlschweiger beschäftigt das Team Stronach im Burgenland auch noch immer die Landtagswahl, bei der man mit der Liste Burgenland gemeinsam als Bündnis Liste Burgenland (LBL) kandidiert und zwei Mandate erreicht hatte. Mit Manfred Kölly und Gerhard Hutter zogen zwei Politiker der Liste Burgenland in den Landtag ein, das TS ging leer aus. Die Leute seien "ein bisschen enttäuscht", dass der Einsatz des TS nicht mit einem Mandat belohnt worden sei, so Klikovits.

De Listenerstellung sei nach dem Reißverschlusssystem erfolgt. Man sei davon ausgegangen, dass - wenn es das zweite Mandat gibt - dieses das Team Stronach bekomme. "Es hätte auch alles gepasst", erinnerte der Landesobmann an den Verzicht von Wolfgang Rauter auf das ihm zufallende Vorzugsstimmenmandat: "Damit war es für uns klar, das zweite Mandat geht an das Team Stronach." Dass es anders kam - für die LBL zog als zweiter Mandatar der Bad Sauerbrunner Ortschef Gerhard Hutter in den Landtag ein - sei für das TS "schon ein Hammer" gewesen.

Momentan herrsche "ein bisschen eine Flaute. Jetzt warten alle", meinte Klikovits. Er selbst erwarte "mit Spannung" das ORF-Sommergespräch Stronachs und die für Dienstag angekündigte Pressekonferenz.

Das Team Stronach Burgenland werde in der ersten Septemberwoche eine Mitgliederversammlung abhalten: "Dann sehen wir: Wer ist noch da, wer tut noch mit." Bei der Versammlung sollen etliche Funktionen neu bestellt werden. Dann werde man auch schauen, "ob wir das Büro weiter behalten oder nicht." Am Geld scheitere es momentan nicht. Bis Dezember sei alles ausfinanziert: "Sollte sich bis Ende Dezember nichts ändern, dann würden wir das Büro schließen."

Die SPÖ Burgenland kritisierte wegen des Wechsels von Ertlschweiger die ÖVP: "Wenn es um den politischen Machterhalt geht, ist der ÖVP jedes Mittel recht", so SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich. Nachdem das Team Stronach vor der Wahl die ÖVP berechtigt kritisiert habe, mutiert es nun zu einem "Mehrheitsbeschaffer der schwarzen Fraktion", stellte FPÖ-Landesparteisekretär Christian Ries in einer Aussendung fest.