Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) will über einen befristeten Schutz für Flüchtlinge diskutieren. Sie denkt einen "Schutz auf Zeit" an, wie es etwa zur Zeit der Bosnien-Krise der Fall gewesen sei, erklärte die Ressortchefin am Samstag im ORF-Radio. Die Verhandlungen mit dem Koalitionspartner SPÖ und den Bundesländern will Mikl-Leiter demnächst starten. Beim Thema Asyl hätte sie sich mehr Unterstützung von ihren Regierungskollegen gewünscht. Hierbei sei noch "Luft nach oben", stellte sie.

Flüchtlingen könnte demnach anstelle des Asyls ein "befristeter Schutz auf Zeit" gewährt werden, diese Möglichkeit soll geprüft und mit der SPÖ und den Ländern diskutiert werden, erklärte die Ministerin. Ein Ergebnis erwartet sie sich bis Herbst. Mikl-Leitner ist Samstagmittag in der Ö1-Sendung "Journal zu Gast".

Für einen befristeten Schutz für Flüchtlinge haben sich zuletzt etwa auch die beiden ÖVP-Landeshauptleute Markus Wallner (Vorarlberg) und Wilfried Haslauer (Salzburg) ausgesprochen.

Amnesty International wird das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen am kommenden Donnerstag, den 6. August, besichtigen. Das teilte die Menschenrechtsorganisation am Freitagabend via E-Mail mit. Amnesty Österreich hatte von der Zentrale in London den Auftrag für eine international autorisierte "Research-Mission" erhalten. Gemeinsam mit einem österreichischen Team soll eine Mannschaft aus London prüfen, wie es aus menschenrechtlicher Sicht um das heimische Flüchtlingswesen bestellt ist.