Zum Auftakt der Sommergespräche konfrontierte ORF-Journalist Hans Bürger Neos-Chef Matthias Strolz mit dem drängendsten Problem, dem Flüchtlingsansturm – aber nicht auf einer theoretischen Ebene. "Können Sie sich vorstellen, einen Asylweber bei sich unterzubringen?" Strolz konterte, er habe drei Kinder und keinen Platz. Gleich darauf griff er die Innenministerin frontal an. "Das ist ein Managementversagen auf breiter Front." Und griff dann verbal in die Vollen. "In Traiskirchen halten wir die Flüchtlinge wie Weidevieh." Sein Abgeordnetenkollege Sepp Schellhorn, der 40 Flüchtlinge in seinem Gasteiner Hotel aufgenommen habe, wusste davon zu berichten, "die Flüchtlinge werden wie zehn Kisten Bier herangekarrt." Strolz übernahm dann die von Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler am Sonntag in der Kleinen Zeitung aufgestellte Forderung nach Einsetzung eines Regierungskommissars.

Nach einem Exkurs über Griechenland und die Rolle Großbritanniens rechtfertigte Strolz den schrillen Kurs. "Wir müssen den Menschen ins Gesicht hupfen, sonst fallen wir nicht auf." Besonders scharf dann die Attacken gegen das rot dominierte Wien, das sich den "fettesten Polit-Apparat der Welt" leiste. Strolz forderte die Halbierung des Gemeinderats von hundert auf 50 Mandatare (derzeit so groß wie der US-Senat), die Entfernung aller Bezirksratstellvertreter sowie die Beseitigung der Beamtenprivilegien, die bekanntlich erst 2042 enden. „Wir könnten mit dem Geld jedes Schulkind in Wien mit 1000 Euro unterstützen.“ Einer Koalition mit Strache und der FPÖ erteilte er eine Absage. Strolz verheimlichte nicht, dass er früher bei der ÖVP gearbeitet habe, dazwischen aber immer Grün oder Liberal gewählt habe. Er habe Frieden mit der ÖVP geschlossen. Und bilanzierend: "Wer sagt, Österreich geht es gut, darf uns nicht wählen."