Bis zu 240 Personen können in der Zeltstadt in Krumpendorf unterkommen - vorerst sind erst 47 Asylwerber am Wörthersee untergebracht. Erwartet wird, dass hier bald weitere Flüchtlinge zugeteilt werden. Dass die Zelte am Gelände der Polizeikaserne errichtet wurden, stört den Ablauf nicht, versicherte Polizeisprecher Rainer Dionisio. Mit Bauzäunen und einem Sichtschutz soll sowohl ein friktionsfreier Ablauf der Polizeiarbeit sichergestellt, als auch den Asylwerbern etwas an Privatsphäre geboten werden.

80 Asylwerber von geplanten 160 sind bereits in der Zeltstadt in Eisenstadt eingetroffen, die am Gelände der Landespolizeidirektion Burgenland errichtet wurde. Es wird damit gerechnet, dass die Zelte im Burgenland noch am Montag voll belegt sein werden. Mit den Zeltstädten soll auch das Erstaufnahmezentrum im niederösterreichischen Traiskirchen entlastet werden. Was bitter nötig sei, betonte Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) am Montag: Traiskirchen sei ein "Pulverfass", er wolle eine "Sofortlösung" im Zusammenhang mit der Erstaufnahmestelle in der Stadtgemeinde. Die Situation drohe endgültig zu eskalieren, hunderte Menschen müssten mit Bussen in fixe Notquartiere gebracht werden, forderte Babler.

Dass die Zelte keine Dauerlösung sein sollen - darüber ist man sich auch in der Stadt Salzburg einig. Die Stadt ruft derzeit die Bundesregierung in einer Online-Petition dazu auf, die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim für die Unterbringung von Flüchtlingen zu öffnen. Laut Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) sei Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) "völlig ausgeflippt", als er von dieser Forderung erfahren habe - mittlerweile habe sich Klug aber für seine Reaktion entschuldigt, sagte Schaden im Gespräch mit der APA. Ein Sprecher des Verteidigungsministers betonte, man habe stets klar gemacht, dass die Schwarzenbergkaserne nicht für Flüchtlinge infrage komme: "Die Kaserne steht nicht leer, sondern befindet sich in militärischem Vollbetrieb. Da geht es auch um Sicherheitsfragen, es finden am Gelände auch Waffenübungen statt."

Mit einer "Kampagne für Menschlichkeit", die am Montag in Klagenfurt präsentiert wurde, wollen die Grünen inzwischen dafür sorgen, dass die Emotionen rund um das Asylthema abkühlen. Bundesweit werden Plakate mit Aufschriften, wie "Heimat bist du großer Herzen" oder "Liebe ist stärker als Angst" affichiert. Auf einer Sommerkino-Tour durch Kärnten soll der Film "Monsieur Claude und seine Töchter" gezeigt werden. Und die Grünen wollen in den Gemeinden dafür sorgen, Asylwerber "sinnvoll zu beschäftigen und ihnen einen geregelten Tagesablauf zu verschaffen". Ebenfalls in Kärnten plädierte am Mo

Ein neues Landesgesetz soll in Oberösterreich mehr Asylplätze ermöglichen. Geplant ist ein Bürokratieabbau in der Bau- und der Raumordnung. Bis Ende Juli sollen zusätzliche 1.500 Quartiere geschaffen werden. Das gaben Vertreter von ÖVP, SPÖ und Grünen in der Landesregierung in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Montag in Linz bekannt.

Das neue "Oö. Unterbringungs-Sicherstellungsgesetz" wird noch am Montag in der Landesregierung beschlossen und am Donnerstag den Landtag passieren: Laut Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) eine "gemeinsame Kraftanstrengung" seiner Partei und der SPÖ und der Grünen. Die ebenfalls in Regierung und Landtag vertretene FPÖ wurde am Montag über das in den vergangenen Tagen erarbeitete Gesetz informiert.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) begrüßte das neue Gesetz in Oberösterreich. "Damit wird eine Grundlage geschaffen, Flüchtlingen rasch und unbürokratisch feste Quartiere geben zu können", sagte die Ministerin.

Das Gesetz ermögliche es, dass beispielsweise Gebäude, die als Betriebsbaugebiet gewidmet sind, für die Flüchtlingsunterbringung genutzt werden können. Außerdem könnten auf Freiflächen, unabhängig der Widmung, Wohncontainer aufgestellt werden.

In Wien wurde unterdessen Peter Hacker als neuer Flüchtlingskoordinator der Stadt Wien vorgestellt. Caritas-Geschäftsführer Alexander Bodmann gratulierte Hacker zu seiner neuen Aufgabe und betonte, es müsse "sachliche und menschliche Antworten auf Fragen zu geben, denen sich alle neun Bundesländer gegenwärtig stellen müssen". Auch der Arbeiter-Samariter-Bund begrüßte die Bestellung Hackers: "Als Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien beweist Peter Hacker schon seit Jahren soziale Verantwortung und hohe Kompetenz und Menschlichkeit im Umgang mit Menschen, die unsere Hilfe benötigen", hieß es in einer Aussendung.