Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann will von seinem Koalitionspartner ÖVP wissen, "ob er nach der nächsten Nationalratswahl 2018 mit einer schwarz-blauen Regierung liebäugelt". In den "Salzburger Nachrichten" (Mittwoch-Ausgabe) kritisiert Faymann, dass sich Vizekanzler Reinhold Mitterlehner nach dem Ministerrat am Dienstag diese Option für die ÖVP offengelassen habe.

"Wenn Mitterlehner zu erkennen gibt, dass er auf Bundesebene eine FPÖ-Koalition nicht ausschließt, dann spricht das für sich. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass es einen moralischen Unterschied gibt zwischen den Parteien. Wenn die ÖVP das anders sieht, ist es besser, die Menschen erfahren das früher als später", meint Faymann. Auch die Wählerinnen und Wähler haben seiner Ansicht nach "ein Recht, konkret zu wissen, was sie hier erwarten sollen".

Der Eisenbahner-Gewerkschafter Roman Hebenstreit findet es gut, dass Niessl "etwas in Bewegung gesetzt" habe. Er ist aber "persönlich irrsinnig gespalten". Einerseits würde es die SPÖ, die sich über den Antifaschismus definiere, "in einer Koalition mit der FPÖ zerreißen. Dann sind wir nach innen tot. Wenn wir uns aber ewig von der ÖVP erpressen lassen, sind wir nach außen tot", meint Hebenstreit in der "Wiener Zeitung".