Die ehemalige SPÖ-Abgeordnete Sonja Ablinger ist neue Vorsitzende des Österreichische Frauenrings, der Dachorganisation österreichischer Frauenvereine. Sie wurde bei einer außerordentlichen Generalversammlung einhellig in dieses Amt gewählt. Diese Wahl ist nicht zuletzt deswegen interessant, weil Ablinger zuletzt in der SPÖ heftige Diskussionen über Frauen in der Partei ausgelöst hatte.

Grund dafür war die Tatsache, dass die oberösterreichische SPÖ das durch den Tod von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer frei gewordene Mandat dem auf der Kandidatenliste direkt hinter ihr gereihten Gewerkschafter Walter Schopf gab und nicht der auf der Liste drittplatzierten Ablinger. Dass trotz des Verpassens der selbst auferlegten Frauenquote Ablinger nicht nachgerückt war, führte zu großem Ärger bei der sozialdemokratischen Frauenorganisation und letztlich sogar zu einer Änderung des Parteistatuts.

Das Amt der Vorsitzenden das Frauenrings übernimmt die Lehrerin aus Oberösterreich, die sich in der vorigen Legislaturperiode als Nationalratsabgeordnete immer wieder gegen die Parteilinie der SPÖ gestellt hatte, von Christa Pölzlbauer, die seit 2007 die Funktion ausübte.

"Frauenpolitische Themen werden zunehmend - offensiv oder heimlich, still und leise - von der Tagesordnung gestrichen, weil es angesichts der Krise ja angeblich wichtigere Themen gebe. Doch gerade die immer größer werdende soziale Ungleichheit trifft Frauen in besonderem Maße. Dagegen werden wir ankämpfen", zeigte sich Ablinger in ihrem neuen Amt kämpferisch.