Das Innenministerium zeigte sich erfreut über Absichtserklärungen der Länder, die "mit Nachdruck" erfolgt seien. Man werde die angebotenen Unterkünfte überprüfen, damit die Asylwerber aus den Zelten "so rasch als möglich in diese Unterkünfte überstellt werden können", hieß es.

Ein Abbau der Zeltlager für Asylwerber scheint dennoch derzeit nicht in Sicht zu sein. Täglich kämen mehr Flüchtlinge nach Österreich, als dies mit den neuen Quartieren kompensiert werden könne, hieß es am Donnerstag gegenüber der APA aus dem Innenministerium. In den vom Bund geschaffenen Notunterkünften könne man so "bestenfalls" den Belagsstand gleich halten.

Durchschnittlich 250 Flüchtlinge kommen laut Innenministerium täglich nach Österreich. Dem stehen insgesamt 250 zusätzliche Plätze in den Bundesländern im Laufe der kommenden Woche gegenüber. "Bei allem Bemühen" der Länder sei es daher nicht möglich, die Zeltlager aufzugeben, hieß es aus dem Innenministerium. Erst eine Trendumkehr bei Flüchtlingsstrom und geschaffenen Unterkünften durch die Länder könne einen Abbau der Notunterkünfte bewirken. Aktuell sind laut Ministerium 300 Flüchtlinge in den drei Standorten der Zeltlager untergebracht.

Laut Innenministerium haben allein in den vergangenen zwei Wochen 1.714 bzw. 1521 Menschen Asyl in Österreich beantragt. Das seien "die höchsten jemals gemessenen Werte seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen". Im heurigen Jahr dürften bis Ende Mai in Österreich rund 20.000 Asylanträge gestellt werden, so die Prognose des Ministeriums. Dies seien ähnlich viele wie von Jänner bis Oktober des Vorjahres.