Ex-FMA-Vorstand Heinrich Traumüller hat im Zuge der heutigen Befragung im Hypo-U-Ausschuss von einer Konfrontation mit dem früheren Nationalbank-Gouverneur Klaus Liebscher berichtet. Dieser habe ihm, Traumüller, in der heißen Phase rund um die Hypo-Verluste keine Rückendeckung gegeben und das Vorgehen der FMA kritisiert.

Im Zuge dieses Gespräches habe er sogar über Rücktritt nachgedacht, meinte Traumüller, der die Begegnung aber auch "geträumt" haben könnte, wie er zunächst selber kryptisch meinte. Dass es sich beim Konfrontationspartner in den Räumen der Nationalbank um Liebscher gehandelt habe, wurde erst bei mehrmaligem Nachfragen klar. Liebscher (nunmehr Fimbag-Chef) habe das Vorgehen der FMA offenbar zu harsch empfunden.

Bedrohlich empfunden

Bei dem Gespräch seien der Gouverneur, der zweite FMA-Vorstand Kurt Pribil und er anwesend gewesen. Es sei lange zurück gelegen und für ihn sehr emotional gewesen, darum habe er keine genauen Erinnerungen mehr. "Ich habe die Situation damals für mich als sehr bedrohlich empfunden, dass man mich konterkariert". Genauere Angaben machte er aber nicht. "Es ging nicht um mich, es ging um die Manager der Hypo Alpe Adria." Liebscher habe gewollt, dass man zur Bank "freundlicher sein solle, und nicht so grauslich".

Grundsätzlich sei das Verhältnis zwischen der FMA und der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) aber von guter Kooperation geprägt gewesen, meinte Traumüller. "Ich bin es leid, diese ewigen medialen Debatten anzuheizen, die von Konfrontationen ohne Ende sprechen". Es habe über lange Zeit eine gute Zusammenarbeit gegeben, von der ersten Minute an. Sicher seien im Prüfer-Bereich vereinzelt "Animositäten" vorgekommen - "das ist menschlich". Die gesetzliche Aufteilung der Prüfkompetenzen zwischen zwei Behörden, der FMA und der OeNB, sei allerdings nicht ideal gewesen.