Das Parlament hat am Donnerstag erste Darstellungen veröffentlicht, die zeigen, wie der Redoutensaal für den Parlaments-Sitzungsbetrieb umgestaltet wird. Die Wiener Hofburg wird ja ab Sommer 2017 für drei Jahre Übergangsquartier, während das Hohe Haus renoviert wird. Im Redoutensaal werden National und Bundesrat tagen, wofür man "sensible Einbauten" plant.

Der geschichtsträchtige Saal ist mit einer Fläche von 680 Quadratmetern größer als der Nationalratssitzungssaal (450 m2), aber anders dimensioniert. Trotz "sehr unterschiedlicher Raumgegebenheiten" werde man den provisorischen aber bereits ähnlich gestalten wie den künftigen Saal im Stammhaus, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung von Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ). Man will so "zwei markante Brüche" in der Arbeitssituation vermeiden. Somit werden die Sitzreihen für die Mandatare flacher ansteigen, die Regierungsbank wird geteilt, das Rednerpult zentral platziert.

Galerie und Wappen

Außerdem ist eine Galerie über drei Seiten des Redoutensaals geplant, wo Besucher, Medienvertreter und Ehrengäste ebenso Platz finden sollen wie eine Präsidentenloge. Dass Bundes- und Nationalrat im gleichen Saal tagen, sei eine "zweckmäßige und kostengünstige" Lösung, erklärte Bures. Für die Sitzungen der Länderkammer wird der Redoutensaal mittels Trennelementen verkleinert und mit Länderwappen geschmückt.

Die Komplettabsiedlung des parlamentarischen Betriebs für drei Jahre bezeichnete Bures als "enorme logistische Herausforderung". Büros und Ausschusslokale werden in Containern auf dem Heldenplatz und im Bibliothekshof untergebracht. Parallel laufen derzeit die Vorarbeiten für die Sanierung des Parlamentsgebäudes selbst. Derzeit vertiefen die Generalplaner Jabornegg & Palffy_AXIS laut Bures ihren Vorschlag und führen "intensive Gespräche" mit verschiedenen Abteilungen und Nutzergruppen.