Das Team Stronach sei eine neue Partei - und da "muss man von Zeit zu Zeit das Haus reinigen", erklärte Frank Stronach am Mittwoch zu den jüngsten personellen Turbulenzen. Den nach nur drei Monaten abgesetzten Vizeparteichef Michael Auer nannte er "eine recht nette Person", über die er "nichts Schlechtes sagen" könne. Aber er habe kein Vertrauen mehr in ihn.

Über Auers Nachfolger als steirischer Spitzenkandidat, Josef Kaltenegger, wusste Stronach nicht viel zu sagen. "Das ging ziemlich schnell", meinte er nur, "manchmal muss man Entscheidungen treffen".

Auer abgewählt

Die Parteiführung des Team Stronach hat am Mittwochnachmittag den bisherigen Vizechef und Stronach-Statthalter in Österreich Wolfgang Auer  abgewählt. Der Beschluss sei einstimmig gewesen, sagte Parteigründer und Obmann Frank Stronach nach der rund eineinhalbstündigen Mitgliederversammlung in Oberwaltersdorf. Ein Nachfolger sei noch nicht fixiert worden.

"Er ist ein netter Mann, ich habe das Vertrauen verloren", lautete Stronachs knappe Begründung für die offizielle Abwahl Auers, der bereits vor Wochen via Aussendung als steirischer Spitzenkandidat abgesetzt worden war. Kurz darauf kündigte Bundesgeschäftsführer Ronald Bauer an, dass der Quereinsteiger auch seinen Platz als Vizechef der Partei räumen müsse. Einen konkreten Grund für die Absetzung Auers nannte aber auch Stronach nach der Mitgliederversammlung nicht.

Ein Nachfolger Auers wurde bei dem Treffen in Oberwaltersdorf nicht fixiert. "Ich hoffe, im Laufe der Zeit werden sich Leute herauskristallisieren", meinte Stronach dazu. Auf die Frage, ob er sich etwa Josef Kaltenegger - Auers Nachfolger als Spitzenkandidat in der Steiermark - vorstellen kann, meinte er aber: "Ja, den könnte ich mir vorstellen." Allerdings habe dieser aufgrund der bevorstehenden Landtagswahl derzeit genug zu tun.