Mit einem ungewöhnlichen Lösungsvorschlag für das Problem ausländischer Kämpfer in Syrien und im Irak hat der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders am Freitag aufhorchen lassen: Er verstehe nicht, warum westliche Regierungen die Menschen an der Ausreise hinderten. "Wenn ein Jihadist gehen will, lasst ihn gehen, aber hindert ihn, daran zurückzukehren", sagte der Islamkritiker in Wien.

Er wolle nicht, dass Jihadisten irgendwo Verbrechen begingen, aber wenn sie es schon tun müssten, "dann ist es mir lieber, die Verbrechen werden in Syrien oder im Irak begangen, als in meinem eigenen Land", so der Niederländer. FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache sprach bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von "Teufelskriegern" und warnte vor allem vor Rückkehrern: Es handle sich "um tickende Zeitbomben", mittels "Sicherheitsverwahrung" müsste dafür gesorgt werden, dass diese sich nicht "ungehindert in unserer Gesellschaft bewegen können".

Hetze gegen Muslime

Geert Wilders, der 2006 die Partei für Freiheit (PVV) gründete, gehört zu den prominentesten und umstrittensten Islamgegnern Europas und steht daher seit gut zehn Jahren unter Polizeischutz. In Wien war er auf Einladung des FPÖ-Bildungsinstituts. Am Abend wird er in der Hofburg gemeinsam mit Strache einen Vortrag zu "Europas Bedrohung durch die Islamisierung" halten.

Kritik verschiedener NGOs sowie von SPÖ, ÖVP und Grünen, Wilders betreibe Hetze gegen Muslime, wies Strache erneut zurück. Wilders bewege sich im "legitimen Spektrum der Meinungsbildung und ist weder Extremist noch Hetzer". Auch für den Vorwurf, bei der Auswahl des Veranstaltungsortes handle es sich um eine Provokation, zeigt er kein Verständnis: "Was soll das für eine Provokation sein, sich im Sinne der freien Meinungsäußerung mit Problemen auseinanderzusetzen?"