In den sieben Monarchien in Europa sind zwei Frauen Staatsoberhäupter (Dänemark und Vereinigtes Königreich), von den 21 Staatspräsidenten sind drei weiblich. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Verdreifachung (14,3 Prozent), das geht aus Unterlagen des Instituts für Parlamentarismus des früheren ÖVP-Klubdirektors Werner Zögernitz hervor. Außerdem gibt es vier Regierungschefinnen, wie bereits bisher in Deutschland, Dänemark und Lettland und nun auch in Polen. In Slowenien wurde die frühere Regierungschefin durch einen Mann ersetzt. Der Frauenanteil unter den Regierungschefs beträgt somit ebenfalls 14,3 Prozent.

In den nationalen Regierungen beträgt der Frauenanteil im Schnitt 28 Prozent. Den größten Frauenanteil hat Finnland mit 59 Prozent. In Schweden sind es 50 Prozent, Frankreich 47 Prozent, Estland 43 Prozent und Italien 41 Prozent. Österreich liegt mit knapp 29 Prozent leicht über dem Durchschnitt. Gar keine Frauen gibt es in den Regierungen von Griechenland, der Slowakei und Ungarn.

Eine leichte Steigerung ist bei den nationalen Parlamenten zu verzeichnen. Hier beträgt der EU-Durchschnitt (in der ersten bzw. einzigen Kammer) 28 Prozent gegenüber 27 Prozent im Jahr davor. Die Spitzenposition hat hier Schweden (44 Prozent) inne, das Schlusslicht bildet Ungarn (10 Prozent). Österreich liegt mit knapp 31 Prozent über dem EU-Schnitt. In sieben der 28 EU-Staaten, darunter Österreich, leitet eine Frau das Parlament als Präsidentin.

32,1 Prozent Frauenanteil (neun Frauen) weist die EU-Kommission mit ihren 28 Mitgliedern, inklusive Kommissionspräsidenten, auf. Im EU-Parlament ist der Frauenanteil unter den Mandataren von 36 auf 37 Prozent gestiegen. 276 der 751 Abgeordneten sind Frauen. Österreich liegt hier mit 44 Prozent über dem Durchschnitt. Den größten Frauenanteil hat Malta (67 Prozent), den geringsten Litauen (9 Prozent).