Ein Anrainer hatte am 11. Februar in der Oeverseegasse im Bezirk Gries festgestellt, dass der in Höhe des Hauses 27 verlegte Stolperstein bzw. die darauf befindliche Messingplatte eine Blaufärbung aufwies. Wodurch dies verursacht worden war, konnte vorerst nicht geklärt werden. Aufgrund der Medienberichterstattung meldete sich eine Bewohnerin des Hauses Schröttergasse 7 im Bezirk Geidorf einen Tag später: Vor ihrem Wohnhaus seien ebenfalls die dort verlegten Messingplatten blau verfärbt.

Kriminaltechnikern stellten daraufhin Proben sicher, die vom Referat Chemie im Bundeskriminalamt untersucht wurden: Verwendet wurden zwei Säuren, bestehend aus den Komponenten Schwefelsäure und geringe Anteile von Salpetersäure, die auf die Messingplatten aufgebracht wurden. Zusätzlich konnte als Nebenbestandteil Chlorid nachgewiesen werden, das mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Einsatz einer Auftauhilfe, also Streusalz stammt. Das Mischungsverhältnis der Säuren zueinander ist laut Polizei an beiden Tatorten ident. In Graz sind 51 "Stolpersteine" verlegt.

Zuletzt waren in der Stadt Salzburg etliche "Stolpersteine" beschmiert worden. Ende Jänner waren in einem Prozess zwei junge Männer und eine junge Frau als Täter - nicht rechtskräftig verurteilt worden.