Der frühere Sozialminister Franz Hums ist heute Mittag 77-jährig verstorben. Das teilte die niederösterreichische SPÖ mit. Landesparteichef Matthias Stadler würdigte seinen näheren Landsmann als "stets bescheidenen" und "einzigartigen Menschen".

Hums, geboren in Sommerein am Leithagebirge, machte seine Karriere in der SPÖ über die Gewerkschaft, genauer über die Eisenbahner-Gewerkschaft, deren Vorsitzender er von 1989 bis 1997 war. Davor hatte der gelernte Fahrdienstleiter unter anderem als Obmann der Versicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen gedient.

Unter Vranitzky Minister

Ab 1990 saß Hums im Nationalrat. Karriere-Höhepunkt war seine Tätigkeit als Sozialminister unter Kanzler Franz Vranitzky (SPÖ) zwischen April 1995 und Ende Jänner 1997. Mit dem Ausscheiden Vranitzkys aus der Politik übergab Hums sein Amt an Lore Hostasch. Unter Hums hatte - vorerst für die Bauwirtschaft - die Flexibilisierung der Arbeitszeiten begonnen. Widerwillig musste er die Krankenscheingebühr einführen.

Auch Einschnitte bei Frühpensionen und Pflegegeld blieben ihm angesichts von Budgetnöten nicht erspart. Hums lebte in Mitterndorf an der Fischa im Bezirk Baden, wo sein Sohn Helmut seit vielen Jahren das Bürgermeisteramt ausübt. Franz Hums selbst hatte sich in jüngeren Jahren politisch ebenfalls auf Gemeindeebene engagiert. Er gehörte von 1982 bis 1985 dem Gemeinderat von Mitterndorf an.