Nur drei Tage nach den Demonstrationen gegen den Akademikerball der FPÖ demonstriert am Montag nach deutschem Vorbild auch in Wien die Pegida (Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes). Zu der Kundgebung werden 250 bis 300 Teilnehmer erwartet, wie schon am Freitagabend ist auch hier wieder eine Gegendemonstration linker Gruppen angekündigt.

Auch linke Gegen-Demo geplant

Der für Montagabend angekündigte "Spaziergang" der Pegida-Organisation startet um 18.30 Uhr bei der Freyung in Wien. Geplant ist laut Polizei dann eine Runde durch die Innenstadt mit Abschluss wieder auf der Freyung. Wie schon gegen den Akademikerball tritt auch dagegen wieder die Offensive gegen Rechts gemeinsam mit einigen anderen linken Gruppierungen auf. Deren Treffpunkt ist um 16:00 beim Museums Quartier. Die Abschlusskundgebung findet dann am Stephansplatz statt.

Die Pegida-Demonstration hat die Kundgebungen in Deutschland zum Ziel. In Dresden und anderen deutschen Städten sind seit Oktober jeden Montag bis zu 20.000 Menschen gegen eine "Islamisierung des Abendlandes" auf die Straßen gegangen. Gleichzeitig hat sich aber auch eine immer stärker werdende Gegenbewegung gegründet. Die Pegida-Führung ist zuletzt in Deutschland in Turbulenzen geraten und zurückgetreten. Die Kundgebung in Dresden würde für Montag abgesagt.

Die Wiener Pegida-Organisation fordert in einem Positionspapier einen "Stopp der Massenmigration nach Europa und eine Änderung der Asylpolitik". Asyl sollte es nur auf Zeit geben und auf lange Sicht tritt die Bewegung nur für ein Asylrecht innerhalb der Kontinente ein, weil man regionsbezogen besser helfen könne und Probleme nicht nach Europa importiert würden.

Strache: Seriöse Bürgerrechtsbewegung

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kann sich nach eigenen Angaben durchaus mit den Forderungen anfreunden und hält Pegida für eine seriöse Bürgerrechtsbewegung. Er findet es ungeheuerlich, diese Menschen, die sich um die Zukunft ihrer Heimat sorgen, als rechtsextrem zu diffamieren. Für den stellvertretenden Klubobmann der Grünen, Albert Steinhauser, handelt es sich hingegen um die "Hooligan-Szene und einige Rechtsextreme, die mit einem neuen Etikett auf etwas Zulauf hoffen". Auch SOS Mitmensch warnte, dass Pegida in Österreich für eine zerstörerische völkische Idee stehe und der Sprecher von Pegida Wien aus dem Umfeld der "Identitären" komme. Kritisch äußerten sich am Sonntag auch mehrere katholische Organisationen, die Gewerkschaftsjugend rief zur Teilnahme an der Gegenkundgebung auf.