Der verantwortliche Veranstalter des "Akademikerballes", FPÖ-Gemeinderat Udo Guggenbichler, hat gegen mehrere antifaschistische Gruppierungen Sachverhaltsdarstellungen bei der Staatsanwaltschaft eingebracht. Grund sind Blockadeaufrufe gegen den für den 30. Jänner angesetzten Ball - wie etwa jene des Bündnisses "NOWKR".

In den Sachverhaltsdarstellungen bittet der Veranstalter die Staatsanwaltschaft zu klären, ob durch die Blockadeaufrufe Straftatbestände erfüllt seien. Der Gemeinderat rechnet auch heuer wieder mit Auseinandersetzungen. "Faktum ist: Wir werden uns nichts gefallen lassen. Alle mutmaßliche Straftaten, die wir beobachten, werden wir zur Anzeige bringen", so Guggenbichler. Gleichzeitig betonte er die Wichtigkeit des Demonstrationsrechtes, "denn dies sind jene Rechte, die unter anderem die Korporierten 1848 erkämpft haben".

Auch der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) appellierte an die Gegendemonstranten, auf Gewalt zu verzichten.

Gegen Einschüchterung

Das antifaschistische Bündnis NOWKR werde sich durch die vom Akademikerball-Veranstalter eingebrachten Anzeigen "nicht einschüchtern" lassen, betont dieses in einer Aussendung. Man werde sich "auch in Zukunft rechten Aufmärschen, Vernetzungstreffen und anderen Events entschlossen entgegenstellen", betonte Pressesprecherin Elisabeth Litwak.

Das NOWKR-Bündnis werde sich weder von  Deligitimierungs- noch von Kriminalisierungsversuchen abschrecken lassen. Der für den 30. Jänner geplante Protest gegen Antiemitismus, Sexismus und Rassismus sei legal, betonte Litwak.

Mehr Karten verkauft

Mit dem bisherigen Kartenverkauf für die Neuauflage des von der FPÖ ausgerichteten "Akademikerballes" - früher der Ball des Wiener Burschenschafter-Korporationsrings (WKR) - in der Wiener Hofburg zeigte sich Guggenbichler zufrieden. Es laufe besser als in den Jahren davor; Guggenbichler vermutet dahinter einen "Solidarisierungseffekt aus dem bürgerlichen Bereich" - aufgrund der Ausschreitungen bei den Demonstrationen gegen den letzten Ball.

Zum am Tag nach dem Akademikerball von der Stadt Wien abgehaltenen "Ball der Wissenschaften" im Wiener Rathaus merkte Guggenbichler an, er freue sich, "dass die Wiener Balltradition bereichert wird". Er kritisierte aber, dass die Pressearbeit dieses Balles durch die Gemeinde Wien mit 75.000 Euro gefördert werde.