Nationalratspräsidentin Doris Bures - sie ist auch stv. SPÖ-Vorsitzende - sieht SPÖ-Chef Werner Faymann trotz Parteitagsschlappe und etwas "Unruhe" in der Partei fest im Sattel. Den als möglichen Nachfolger ventilierten ÖBB-Chef Christian Kern lobte sie Samstag im ORF-"Mittagsjournal" zwar als "hervorragenden ÖBB-Manager", aber Politik wäre "nicht seine Stärke".

Faymann wird im U-Ausschuss aussagen müssen

Kern selbst wisse auch, "dass er ein guter Bahnmanager ist und das andere nicht so gut könnte". Die Spekulationen über seinen Wechsel an die SPÖ-Spitze seien ihm auch "immer sehr unangenehm", berichtete Bures, die als Infrastrukturministerin Kern an die ÖBB-Spitze geholt hat. Sie geht davon aus, dass Faymann auch im nächsten Jahr - in dem die Steuerreform zu schnüren ist und wichtige Landtagswahlen anstehen - Kanzler und Parteichef bleibt.

Der muss sich allerdings darauf einstellen, im bevorstehenden Hypo-U-Ausschuss - anders als im Korruptions-U-Ausschuss - aussagen zu müssen. Die neue Verfahrensregelung sehe vor, dass die Minderheit Auskunftspersonen laden kann - und man könne sich darauf "verlassen, dass das Minderheitsrecht zum Durchbruch gelangen wird", sagte Bures, die bekräftigte, weitgehend selbst die Vorsitzführung im Hypo-Ausschuss übernehmen zu wollen. Mit dem klaren Satz "ich werde nicht kandidieren" bekräftigte sie überdies, dass sie nicht daran denkt, bei der Bundespräsidentenwahlen 2016 anzutreten.