Bei der SP-Bundesfrauenkonferenz in Wien stellten sowohl Kanzler Werner Faymann als auch SP-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek die neue 40-Prozent-Quotenregelung der SPÖ für die Listenerstellung vor. "Wir halten Konflikte aus und tragen sie auch aus", bekräftigte Heinisch-Hosek. Das Statut aus dem Jahr 2010 sei " nicht so perfekt" gewesen, da es keine Sanktionen beinhaltete, räumte die Frauenchefin ein: Jetzt sei das anders. Noch nie habe man ungültige Listen - also mit zu wenig Frauen - abweisen können, betonte Heinisch-Hosek. Eine Ablehnung der Listen bei zu geringem Frauenanteil soll nun im Statut festgeschrieben werden: "Wir richten uns die Listen her", sagte die Frauenchefin. In Sachen Quote pochte Heinisch-Hosek dann auch auf eine Frauenquote für die Privatwirtschaft.

In der darauffolgenden Debatte meldete sich Sonja Ablinger als eine der ersten Rednerinnen zu Wort. Sie war Auslöserin der Quotendebatte. Die Quotenregelung, meinte Ablinger, sei "keine mathematische Frage", es gehe nicht um die Zahl, sie sei viel eher ein Instrument zur Durchsetzung progressiven feministischer Frauenpolitik. "Die Quotenregelung ist nicht kompliziert, man muss sie nur einhalten", stellte Ablinger fest und erntete dafür Applaus. Glaubwürdigkeit in Frauenfragen sei das höchste Gut für die Sozialdemokraten und diese Glaubwürdigkeit sieht sie etwas gesunken.

Ob das neue Statut tatsächlich ein Fortschritt ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Eine weitere Rednerin hielt die Statutenänderung überhaupt für einen Rückschritt.