Klubobfrau Kathrin Nachbaur hat nun erstmals in der Öffentlichkeit zu ihrem ungewöhnlichen Parteiaustritt aus dem Team Stronach Stellung bezogen. "Es ist unmöglich, Mutter zu sein und gleichzeitig eine Partei zu führen", verteidigte die Schwangere gestern in der ORF-Sendung "Im Zentrum" ihren Schritt. Sie werde ihre gesamte Kraft in ihre Arbeit als Klubobfrau stecken, fühle sich aber weiterhin Frank Stronach verbunden. Gerhard Köfer, Team Stronach-Landesrat in Kärnten, forderte Nachbaur auf, sich wieder der Bewegung anzuschließen.


Damit steht der elfköpfige Parlamentsklub vor einer neuen Zerreißprobe. Bei einem Krisentreffen im Laufe der Woche soll die weitere Vorgehensweise fixiert werden. Der Aufstand der Nationalräte ist damit vorprogrammiert.

Finanzielle Gründe?


Im Zuge der Diskussion sickerte durch, dass die finanzielle Abhängigkeit der Partei von Frank Stronach Nachbaur zum Austritt bewogen haben könnte. So seien noch Kredite in Höhe von neun Millionen Euro offen. Stronach will jährlich eine Million Euro fällig stellen.

MICHAEL JUNGWIRTH