Der in einem ersten Prozess noch nicht rechtskräftig zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilte Ex-Lobbyist Peter Hochegger schlägt zurück. Er hat den auch ihn belastenden Kronzeugen in diversen Prozessen rund um die Telekom Austria (TA), Gernot Schieszler sowie TA-Chef Johannes Ametsreiter und die Wiener Spot GesmbH wegen angeblicher Untreue angezeigt. „Es sind neue Umstände aufgetaucht, das muss sich die Staatsanwaltschaft anschauen“, meinte Hochegger vor Journalisten und er prophezeit: „Das ist der Anfang vom Ende Kronzeugen-Regelung“.

Als Motiv nennt der 64-jährige Hochegger, dem noch etliche Verfahren (Buwog etc.) drohen, sich wehren zu müssen. Denn die TA fordere von ihm, der Schlüsselfigur diverser undurchsichtiger Deals war, in 16 Fällen insgesamt 9,3 Millionen Euro zurück. „Weil ich keinerlei Leistung erbracht hätte“, sagt Hochegger. Konkret wirft er dem als allerersten Kronzeugen akzeptierten Schieszler vor, 2006 als TA-Vorstand seine Firma bei deren Kauf des Telekomunternehmens Etel geschädigt zu haben. Obwohl Hochegger den Deal im Vorfeld zum Preis von 696.000 Euro gänzlich erledigt haben will, habe Schieszler damit auch die Firma Spot beauftragt und ihr dafür 2,52 Millionen bezahlt.
„Ohne Leistung“, behauptet Hochegger, der aber nicht sagen will, welche Hintergründe er vermute. Als Beweis seiner Beschuldigungen führt Hochegger einen Bericht der BDO-Wirtschaftsprüfer von 2012 an, den die TA bestellt hatte. Schieszler habe dies alles verschwiegen, weshalb er als Kronzeuge unhaltbar sei, glauben Hochegger und dessen Anwalt Andre Zankl.