In der Ukraine-Krise hat die Europäische Union neue Sanktionen gegen die von Russland annektierte Halbinsel Krim beschlossen. Künftig seien jegliche Investitionen auf der Krim untersagt, teilte die Europäische Union am Donnerstag kurz vor einem EU-Gipfel in Brüssel mit.

Neben dem Investitionsverbot untersagte die EU auch den Export von Gütern in den Bereichen Energie, Öl- und Gasförderung, Transport und Telekommunikation auf die Krim. Unter die neuen Sanktionen fallen auch Tourismusangebote - so dürfen europäische Kreuzfahrtschiffe ab spätestens März nicht mehr in Häfen der Halbinsel anlegen. Die Sanktionen gelten ab Samstag.

Die EU-Außenminister hatten bereits Mitte November beschlossen, die Sanktionen gegen die im März von Russland annektierte Krim und die Krim-Stadt Sewastopol auszuweiten. Dies wurde nun umgesetzt. "Die Annexion ist illegal", sagte eine Kommissionssprecherin am Donnerstag in Brüssel. Die neuen Sanktionen seien Teil der EU-Politik, diese nicht anzuerkennen.

Die EU hatte schon im Juni und Juli Sanktionen gegen die Krim verhängt. Dabei wurde unter anderem der Import von Produkten von der Schwarzmeerhalbinsel in die EU verboten und teilweise Investitionen in Infrastrukturprojekte untersagt.

Die Ukraine-Krise sollte bei dem am Donnerstagnachmittag beginnenden Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel eines der Hauptthemen sein. Weitere Sanktionsbeschlüsse wurden indes nicht erwartet.

Der Westen hat gegen Russland wegen der Ukraine-Krise bereits Sanktionen insbesondere im Finanz-, Rüstungs- und Energiebereich verhängt - offenbar mit gravierenden Folgen für die russische Wirtschaft. Russlands Präsident Vladimir Putin sagte am Donnerstag bei seiner großen Pressekonferenz zum Jahresende in Moskau, die Sanktionen seien zu zwischen "25 und 30 Prozent" für die Wirtschaftskrise in seinem Land verantwortlich. Russland kämpft derzeit mit der schwersten Wirtschaftskrise seit 16 Jahren, seit Beginn des Jahres verlor der Rubel rund 40 Prozent seines Wertes.