Der demokratische Bewerber um das Amt des US-Präsidenten Bernie Sanders will trotz praktisch aussichtslosen Rückstandes auf die parteiinterne Konkurrentin Hillary Clinton seine Bewerbung nicht niederlegen. "Die Revolution muss weitergehen", sagte Sanders am Donnerstag in einer Videobotschaft an seine Anhänger.

Mit bis zu 1900 Delegierten im Rücken wolle er auf dem Parteitag Ende Juli in Cleveland die Demokratische Partei programmatisch reformieren, kündigte Sanders an. "Es soll das fortschrittlichste Programm in der Geschichte der Partei werden."

Sanders erklärte, wichtigstes Ziel sei es, den mutmaßlichen republikanischen Kandidaten Donald Trump als nächsten Präsidenten zu verhindern. Er wolle daran mitwirken. "Ich beabsichtige, in allernächster Zukunft meinen Part in diesem Prozess zu beginnen", sagte Sanders ohne nähere Angaben.

Sanders hat 22 der 56 Vorwahlen bei den US-Demokraten gewonnen, Clinton die restlichen 34. Er errang 1832 Delegiertenstimmen für den Parteitag, Clinton kommt auf 2219. Um auf die absolute Mehrheit von 2383 zu kommen, braucht die frühere Außenministerin die Stimmen von 164 Superdelegierten. Die klare Mehrheit von 581 dieser insgesamt 714 nicht an ein Wahlergebnis gebundenen Parteifunktionäre und Mandatsträger hat sich bereits für sie ausgesprochen. Ein Meinungswechsel ist theoretisch möglich, aber kaum realistisch.