"Wir sind bereit, mit den arabischen Staaten Revisionen an der Initiative zu besprechen, damit sie die dramatischen Veränderungen in der Region seit 2002 widerspiegelt, aber zugleich das Ziel von zwei Staaten für zwei Völker aufrecht erhält", sagte Netanyahu. Netanyahu reagierte damit auf eine Rede des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sissi, der Israel in der vergangenen Woche engere Beziehungen für den Fall in Aussicht gestellt hatte, dass die Friedensverhandlungen mit den Palästinensern wieder aufgenommen würden.

Unmittelbar vor Netanyahus Rede war der Ultranationalist Avigdor Lieberman als neuer israelischer Verteidigungsminister vereidigt worden. Beobachter vermuteten, Netanyahu wolle mit seinem Verhandlungsangebot die Sorge zahlreicher Verbündeter zerstreuen, die neue - weiter nach rechts gerückte - Regierung sei nicht an einem Dialog mit den Palästinensern interessiert.

In den vergangenen Monaten hatten sich zahlreiche einflussreiche Koalitionspolitiker von der Zweistaaten-Politik abgewandt. Netanyahu hatte sich stets dazu bekannt, jedoch, ebenso wie die Palästinenserführung, keine konkreten Schritte zu einer Wiederbelebung von Verhandlungen unternommen.