Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hat im Rahmen einer Delegationsreise den Iran besucht.

Auf dem Programm stand etwa eine Unterredung mit dem Gouverneur der Provinz Teheran, Hossein Hashemi, wie die iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete. Dabei seien die Bereiche Energiesicherheit, Abfallmanagement oder die Erneuerung städtischer Transportsysteme diskutiert worden.

Laut Hashemi ist die 14-Millionen-Metropole Teheran unter anderem für 80 Prozent der iranischen Exporte technischer Produkte verantwortlich. Die Erneuerung der Industriestruktur in der Region und die Schaffung von High-Tech-Clustern mit Beteiligung ausländischer Investoren würden derzeit zu den wichtigsten Schwerpunkten gehören, betonte der Gouverneur.

Bürgermeister Häupl nutzte den Besuch auch, um iranischen Touristen Wien als Reiseziel zu empfehlen. Bei seinem Besuch an der Universität Teheran wurde zudem, wie es hieß, das beiderseitige Interesse bekundet, künftig sich zu Themen wie Stadtplanung, Architektur oder Festivals auszutauschen.

Im Büro des Bürgermeisters wurde der APA der Besuch Häupls in Teheran bestätigt. Die Delegationsreise endet demnach am Montag.

Kritik von "Stop the Bomb"

Das irankritische Bündnis "Stop the Bomb" übte in einer Aussendung heftige Kritik an der Visite: Häupl sei "trotz der derzeit in Teheran stattfindenden Veranstaltung zur Holocaust-Leugnung und der Verfolgung von Gewerkschaftern" in den Iran gereist. Trotz Irans "Terrorfinanzierung und Gefahren der Geldwäsche" soll sich Häupl für vermehrte Bankenkooperation ausgesprochen haben, berichtete die Initiative - die von einer "Anbiederung an das iranische Regime" sprach.

"Während Häupl in antifaschistischen Sonntagsreden das 'Nie Wieder!' beschwört, will er offenbar mit den antisemitischen Ajatollahs ins Geschäft kommen. Wir fordern vom rot-grünen Wien, die Kollaboration mit dem iranischen Regime sofort einzustellen", verlangte das Bündnis.