Erdogan hatte die AKP gegründet und bis zu seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2014 angeführt. Laut Verfassung ist der türkische Staatspräsident zur Neutralität verpflichtet und steht über den politischen Parteien. Erdogan gilt aber ohnehin bereits jetzt als starker Mann der Türkei und strebt ein Präsidialsystem an, das er per Verfassungsänderung etablieren will.

Im Parlament verfügt die AKP über eine deutliche, nicht aber über die für Verfassungsänderungen nötige Zweidrittelmehrheit. Die AKP will sich nun um die Unterstützung der Opposition bemühen. Diese jedoch lehnt eine offizielle Parteibindung des Präsidenten an die AKP ab und wirft Erdogan vor, eine Diktatur errichten zu wollen.