Bei dem Treffen zwischen Mazyek und Petry am vergangenen Montag sei einiges schief gelaufen, "was bei mir verschiedene Fragen aufwirft, die geklärt werden müssen", sagte Gauland der Deutschen Presse-Agentur.

Missfallen habe ihm, dass die Einladung zu dem Gespräch lediglich am Rande im Bundesvorstand diskutiert worden sei. "Darüber hinaus weiß jeder gute Verhandlungsführer, dass man in ein Gespräch nicht mit unerfüllbaren Bedingungen hineingehen kann", fügte der stellvertretende Vorsitzende hinzu.

Dies lasse nur den Schluss zu, dass es Petry "in erster Linie um etwas anderes als einen echten Dialog gegangen sein muss". Ein ernst gemeintes Gesprächsangebot sollte man aber entweder mit Ernsthaftigkeit erwidern oder es gar nicht erst annehmen.

Von Storch wirft in ihrem Brief an Mazyek die Frage auf, ob die "Islamische Charta" des ZMD in allen Punkten grundgesetzkonform sei. Sie will von ihm unter anderem wissen, ob seine Organisation bereit sei, "auf die Durchsetzung eines schariabasierten Rechtestatus für Nichtmuslime zu verzichten".

Zudem fragt von Storch, ob es nach Ansicht des Zentralrats Menschenrechte gibt, die im Widerspruch zu den "im Koran verankerten, von Gott gewährten Individualrechten" stehen.

Petry hatte das Treffen mit dem ZMD-Vorsitzenden in Berlin nach knapp einer Stunde abgebrochen. AfD-Vize Albrecht Glaser sagte der "Bild"-Zeitung später, Petry und er hätten gemeinsam mit dem ebenfalls anwesenden AfD-Vorstandsmitglied Paul Hampel im Voraus vereinbart, das Gespräch abzubrechen, falls sich Mazyek weigern sollte, seinen Vergleich zwischen der AfD und der NSDAP des Diktators Adolf Hitler zurückzunehmen.

Am Dienstag hatte bereits der Co-Vorsitzende der rechtspopulistischen "Alternative für Deutschland", Jörg Meuthen, die aus seiner Sicht schlechte Vorbereitung des Treffens moniert.