Nach der praktisch besiegelten US-Präsidentschaftskandidatur des umstrittenen Quereinsteigers Donald Trump werden bei den US-Republikanern Spaltungstendenzen sichtbar. Der Präsident des US-Abgeordnetenhauses, der Republikaner Paul Ryan, sagte am Donnerstag im US-Fernsehen auf die Frage, ob er Trump unterstützen werde: "So weit bin ich im Moment noch nicht." Er hoffe aber, dass sich das ändere.

Ryan gilt als politisches Schwergewicht der Republikaner und war lange Zeit sogar als möglicher Präsidentschaftskandidat gehandelt werden. Dies hatte er jedoch vor rund drei Wochen dezitiert zurückgewiesen.

Bereits zuvor hatte sich der frühere republikanische Präsidentschaftsbewerber und Senator von Arizona, John McCain skeptisch gegenüber Trump geäußert. Der Multimilliardär schmälere möglicherweise seine Chancen auf eine Wiederwahl in den Senat, erklärte er: "Es könnte das (schwerste) Rennen meines Lebens werden", sagte McCain.

Keine Reise nach Cleveland

Mehrere Politiker gaben am Donnerstag zudem bekannt, nicht zum Nominierungsparteitag im Juli nach Cleveland reisen zu wollen. Er wolle nicht an einer Krönungsmesse für Donald Trump teilnehmen, sagte Joshua Claybourn, ein Delegierter aus Indiana, dem Sender CNN. "Weder werde ich für ihn stimmen, noch ihn in sonst irgendeiner Weise unterstützen", betonte er und stellte sein Delegiertenmandat einem Nachrücker zur Verfügung.

Senator Ben Sasse aus Nebraska will einen konservativen Gegenkandidaten aufbauen, der möglicherweise parteiunabhängig antreten könnte. Die früheren Präsidenten George Bush und sein Sohn George W. Bush erklärten bereits am Mittwoch, den Immobilienmilliardär nicht unterstützen zu wollen.