Damit stellt die Rechte nach Jahren wieder 35 der 250 Abgeordneten im Parlament. Rund 20.000 der 6,7 Millionen Wahlberechtigten mussten wegen Unregelmäßigkeiten ihre Stimme erneut abgeben. Bei der eigentlichen Wahl waren zwei Kleinparteien denkbar knapp über sowie unter der Fünf-Prozent-Hürde gelandet. Daher war die Abstimmung am Mittwoch für das Kräfteverhältnis im Parlament wichtig. Regierungschef Aleksandar Vucic, dessen "Fortschrittspartei" (SNS) vor zehn Tagen gut 48 Prozent der Stimmen erringen konnte, schaffte bei der Nachwahl sogar 56 Prozent, berichtete Vucic am Abend in Belgrad.

Er wertete dies als überzeugenden Wahlsieg seiner Partei bei der Wiederholung der Parlamentswahlen in 15 Wahllokalen gemeldet. Es blieb zuerst noch unklar, ob sich die SNS weitere Mandate im Parlament gesichert hat.

Vucic bestätigte, dass das Bündnis um die nationalkonservative Demokratische Partei Serbiens (DSS-Dveri) an zweiter Stelle vor der Sozialistischen Partei gelandet sei. Mehrere Oppositionsparteien hatten in den vergangene Tagen ihre Anhänger aufgefordert, ihre Stimmen für die DSS-Dveri abzugeben, damit sich die Partei, die nach der Auszählung von 98,46 Prozent der Stimmen knapp unter Fünf-Prozent-Grenze lag, heute Parlamentssitze sichern würde.

Laut Vucic hat DSS-Dveri nach dem wiederholten Urnengang mit etwa 5,01 Prozent gerade noch ins Parlament geschafft. Würde dies stimmen, dürfte die SNS sechs von ihren derzeitigen 137 Parlamentssitzen wieder verlieren. Insgesamt sieben Mandate würden weitere fünf Parteien verlieren.

Im neuen Parlament stellt die SNS jetzt 131 Abgeordnete. Zweiter ist der bisherige sozialistische Juniorpartner in der Regierung. Die SPS hält jetzt 29 Sitze. Weil sich die beiden früheren Partner im Wahlkampf zerstritten hatten, wird eine Regierung von der SNS mit der SVM-Partei der ungarischen Minderheit erwartet.

Vucic hatte in der Mitte der Legislaturperiode Neuwahlen angesetzt, um noch mehr Unterstützung für tiefgreifende Reformen und eine schnellere Annäherung an die EU zu erhalten. Seine Partei hatte mit über 48 Prozent zwar einen ähnlich haushohen Sieg errungen wie zwei Jahre zuvor. Weil jetzt jedoch mehr Parteien als damals im Parlament vertreten sind, musste er sich mit 20 Abgeordneten weniger zufriedengeben