Bei den Demokraten unterlag Hillary Clinton gegen Bernie Sanders. Sie liegt aber bei der Zahl der Delegiertenstimmen immer noch weit in Führung. Der republikanische Parteichef Reince Priebus schrieb auf Twitter, Trump sei der "anzunehmende Kandidat" für die Präsidentenwahl. Er rief seine Partei zur Einheit auf: "Wir müssen uns alle vereinen und uns darauf konzentrieren, Hillary Clinton zu schlagen."

Kasich hatte bis zuletzt an seiner Bewerbung festgehalten, obwohl er im monatelangen Vorwahlrennen nur einen einzigen Staat geholt hatte, seinen Heimatstaat Ohio. Bei der Vorwahl am Dienstag im Bundesstaat Indiana landete er mit einer einstelligen Prozentzahl auf dem dritten Platz. Er hatte zuletzt auf eine Kampfabstimmung beim Parteitag in Cleveland gehofft und sich kurzzeitig auch mit Cruz verbündet.

Trump sagte noch in der Nacht auf Mittwoch, er wolle die Partei rasch vereinen. "Das müssen wir auch tun." An die Adresse von Clinton sagte er: "Wir werden im November gewinnen - und wir werden hoch gewinnen."

Für die beispiellose Kandidatensuche der Republikaner galt Indiana als Scheidepunkt. Cruz, Senator von Texas, hätte unbedingt gewinnen müssen, um Trump als Kandidaten noch zu verhindern. Er landete aber mit 37 Prozent 16 Punkte hinter Trump. Überraschend beendete er daraufhin seinen Wahlkampf: "Wir haben alles gegeben, aber die Wähler haben einen anderen Weg gewählt."

Die Monmouth-Universität analysierte, Cruz habe als Enfant Terrible und Außenseiter der Partei den Wahlkampf begonnen, sich aber schließlich als Konsenskandidat und Insider vermitteln wollen. Diese Umwandlung sei beim Wähler schlecht angekommen.

Trump, der nie zuvor ein politisches Amt bekleidet hat, kann sich nun ohne große Mühe in den verbleibenden Vorwahlen seiner Partei die entscheidende Delegiertenmehrheit sichern. In Indiana holte er nach den vorliegenden Zahlen alle Delegierten und liegt nun bei rund 1.050.

Gewählt wird trotzdem weiterhin, noch acht Wahltage stehen aus. Rechnerisch wird Trump die Schwelle von 1.237 erst am letzten großen Vorwahltag überschreiten, dem 7. Juni. Dann wird unter anderem in Kalifornien gewählt, dem größten Vorwahlstaat überhaupt.

Wenige Stunden nach dem wohl entscheidenden Sieg von Donald Trump bei den US-Vorwahlen griff die demokratische Favoritin Hillary Clinton den Republikaner scharf an. Die USA könnten nicht riskieren, einen so unberechenbaren Kandidaten zu wählen, sagte die ehemalige Außenministerin am Mittwoch dem Sender CNN. "Er ist ein wandelndes Pulverfass, und wandelnde Pulverfässer detonieren gerne mal."

Sie zitierte Aussagen von Trump wie die, dass der Klimawandel von China vorgegaukelt werde. "Er macht diese grandiosen Aussagen und erhebt diese grandiosen Vorwürfe", sagte sie. Allerdings müsse man als Präsidentschaftskandidat irgendwann konkret werden: "Man muss den Leuten sagen, was man machen und wie man es machen will."

Sie wisse, wie ein Wahlkampf gegen Trump zu führen sei, sagte Clinton dem Sender weiter. Dagegen hätten seine insgesamt 16 Rivalen bei den republikanischen Vorwahlen keine Ahnung gehabt, wie sie mit ihm umgehen sollten. "Sie hatten ihm bei den Sachfragen nichts entgegenzusetzen, weil sie eigentlich alle seiner Meinung waren", sagte Clinton. "Und sie wussten nicht, wie man zurückschlägt."

Clinto meinte, Trump sei unberechenbar und gefährlich. "Ich werde nicht gegen ihn kämpfen, ich kämpfe meinen eigenen Kampf." Es sei Trumps Entscheidung, ob er seine negative, beleidigende Kampagne fortsetzen wolle. Wenn der "dröhnende" Trump persönlich werden und sie auf ihr Privatleben ansprechen wolle, sei sie gut vorbereitet, sagte Clinton. "Er wäre wirklich nicht der Erste, der das tut."

Aber ab einem bestimmten Zeitpunkt müsse ein Bewerber den Wählern vielmehr auch sagen, was er denn selbst als Präsident konkret vorhabe, sagte Clinton. "Wenn man Commander in Chief und Präsident werden will. Was weiß man? Was hat man geleistet? Und was hat man vor?"