Die Protestierenden hatten zuvor Polizisten und Abgeordnete angegriffen sowie im Parlament große Schäden angerichtet. Die Anführer der Demonstranten, die Anhänger des schiitischen Predigers Muqtada al-Sadr sind, warnten jedoch im Fernsehen, sie würden die Proteste ausweiten und den Regierungschef, den Parlamentspräsidenten und den Staatschef stürzen, falls ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Dann müsse es Neuwahlen geben.

Die Demonstranten wollen eine Regierungsmannschaft, die nicht mehr mit Parteigängern besetzt sein soll, sondern mit Fachleuten. Allerdings gibt es dagegen massiven Widerstand mehrerer Parteien, die um ihren Einfluss fürchten. Al-Abadi war bisher zu schwach, um das von ihm versprochene Technokratenkabinett und andere Reformen durchsetzen zu können.