Dies teilte am Sonntagabend die halb-staatliche Sponsor-Gesellschaft Hellenic Petroleum (HELPE) mit. HELPE hatte bedeutend zum Bau des sogenannten Hotspots auf der Ägäis-Insel Chios beigetragen. Das Zentrum soll deswegen den Namen "HELPE Village" tragen, teilte das Unternehmen mit.

Der Hotspot befindet sich in der Nähe des Flughafens in den Anlagen einer ehemaligen Fabrik. Er habe eine Aufnahmekapazität von knapp 1.100 Menschen, teilte die Direktion der HELPE mit. Das Unternehmen habe 67 Containerwohnungen aufgestellt und die Kanalisation sowie die Wasser- und die Elektrizitätsversorgung in Zusammenarbeit mit Militär und Behörden instand gesetzt.

Die Insel Chios liegt nur knapp sieben Kilometer vor der türkischen Küste. Mehr als 44.000 Flüchtlinge und Migranten sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) seit Jahresbeginn aus der Türkei nach Chios übergesetzt.

Das Registrierzentrum von Chios ist das zweite, das in Griechenland in Betrieb genommen wird. Bisher war nur einer von insgesamt fünf vorgesehenen Hotspots auf der Insel Lesbos fertig. Griechenland ist im Verzug: Die Hotspots sollten eigentlich alle Ende 2015 fertig sein. Drei weitere Registrierzentren auf den Inseln Samos, Leros und Kos sind noch im Bau.

Proteste auf Kos

Auf der griechischen Touristeninsel Kos ist es am Sonntag erneut zu Protesten gegen den Bau eines Registrierzentrums für Migranten (Hotspots) gekommen. Wie örtliche Medien berichteten, hatten sich hunderte Demonstranten vor den Eingang einer alten Kaserne demonstriert, die gerade zum Registrierzentrum umgebaut wird. "Kein Hotspot auf Kos", skandierten die Menschen berichteten Augenzeugen.

Als eine Gruppe von etwa 200 Menschen versuchte, in die Kaserne einzudringen, setzte die Polizei Tränengas ein. Die Demonstration wurde daraufhin aufgelöst, berichteten die griechischen Medien. Kos ist die einzige griechische Insel, auf der der Bau eines Hotspots so sehr umstritten ist. Der Stadtrat von Kos will sogar ein Referendum auf der Insel abhalten. Die Regional-Kommunalverwaltung der Südostägäis hat dies als Unsinn bezeichnet. Auf Kos, das nur wenige Kilometer von der türkischen Küste entfernt ist, treffen täglich hunderte von Migranten ein.