"Renzi kniet vor Österreich, einem kleinen Land, das nicht einmal Gründungsmitglied der EU ist, das jetzt das Schengen-Abkommen abbauen will", klagte Biancofiore. Renzi akzeptiere passiv die österreichische Haltung, weil er Verbündete in Europa für seinen Plan brauche, künftig zum EU-Kommissionspräsidenten aufzurücken.

Mit einer "Mauer am Brenner" werde der ganze Migrationsstrom in Richtung Nordeuropa in Südtirol stagnieren, was erhebliche Schaden für den Tourismus, die Umwelt, die Sicherheit und die öffentliche Ordnung bedeuten werde, klagte Biancofiore.

Kritik an Österreichs Plänen am Brenner übte auch die ausländerfeindliche Rechtspartei Lega Nord. "Österreichs Beschluss, die Grenzen zu sperren, ist eine Ohrfeige gegenüber der Migrationspolitik Renzis. Während die Regierung Aufnahme und Solidarität mit den Flüchtlingen predigt, setzen alle anderen Länder auf Stacheldraht", kommentierte der Sekretär der Lega Nord im Trentino, Maurizio Fugatti. Italien müsse weitere Migrantenankünfte über das Mittelmeer verhindern. "Die Gefahr ist ansonsten, Trentino Südtirol in ein Lampedusa des Nordens umzuwandeln", kommentierte Fugatti.

Lega Nord-Chef Matteo Salvini warf Renzi Unfähigkeit im Umgang mit dem Flüchtlingsnotstand vor. "Österreich wird in acht Wochen die Grenzen zu Italien schließen, weil es die Höchstzahl von Flüchtlinge erreicht hat, die das Land aufnehmen kann. Und inzwischen lässt Renzi jeden nach Italien einwandern", kommentierte Salvini auf Twitter.