"Europa ist aber schon häufig stärker aus Krisen gekommen, solange Europa geeinigt ist und gemeinsame Antworten auf die Herausforderungen findet", sagte Kerry. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Führungspersönlichkeiten hätten sich "mit unglaublichem Mut" dieser Herausforderung gestellt. Gelinge es nicht, das Problem zu lösen, gebe es aber einen unwiderruflichen Schaden für Europa.

Die Folgen des Bürgerkriegs in Syrien bezeichnete Kerry als schlimmste humanitäre Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Mit der Flucht Hunderttausender Menschen habe die Krise weit über den Nahen und Mittleren Osten hinaus Auswirkungen.

US-Präsident Barack Obama vertraue sehr stark auf die Einheit Europas und wolle helfen. "Dies ist unser aller Problem", sagte Kerry. Ausdrücklich forderte er die Briten auf, sich im Referendum für einen Verbleib in der Union zu entscheiden. "Die USA haben ein offensichtliches Interesse (...) auch daran, dass ein starkes Großbritannien Teil einer starken EU bleibt." Ohne Russland zu nennen, fügte er hinzu: Wer hoffe, dass die transatlantische Partnerschaft sich auflöse, habe nicht verstanden, dass diese auf einem gemeinsamen Wertefundament beruhe und gerade in Krisenzeiten ihre Stärke zeige.