Weil die Telefonverbindung unterbrochen gewesen sei, habe man erst einen Tag später von dem Vorfall erfahren. In dem rund 85 Kilometer von Maiduguri entfernten Lager haben den Angaben zufolge zahlreiche Menschen Zuflucht vor der Gewalt der radikal-islamischen Terrorgruppe Boko Haram gefunden. Ob diese Gruppe hinter den beiden Bombenanschlägen steckt, war zunächst nicht klar.

In Borno tobt seit sieben Jahren ein Aufstand der Boko Haram. Die Extremisten-Organisation kämpft für einen streng islamischen Staat nach den Grundsätzen der Scharia. Immer wieder greift sie Ortschaften an und verübt Anschläge, häufig zwingt sie Gefangene zu Selbstmordattentaten. Boko Haram hat Tausende Menschen getötet und Hunderte verschleppt, vor allem Frauen und Mädchen. Millionen Menschen sind vor der Gewalt auf der Flucht. Nigeria ist der größte Erdölexporteur Afrikas und mit 170 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land des Kontinents.