Die saudi-arabische Regierung hat sich offengezeigt, Spezialeinheiten in den Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat nach Syrien zu schicken. Man sei bereit, wenn der Einsatz im Rahmen der internationalen Anti-IS-Koalition erfolgen würde, sagte Außenminister Adel al-Jubeir am Montag bei einem Besuch in Washington. Wie viele Soldaten das Königreich entsenden könnte, gab er nicht bekannt.

Bodentruppen für Syrien

Ein Sprecher des US-Außenministeriums zeigte sich über den Vorschlag erfreut. Wie ein Einsatz aussehen könnte, lasse sich im Moment aber nicht sagen. Ein Berater des saudi-arabischen Verteidigungsministers hatte sich bereits in der vergangenen Woche offengezeigt, Bodentruppen nach Syrien zu verlegen. Spezialeinheiten erwähnte er dabei nicht.

Die USA bombardieren bereits gemeinsam mit anderen Staaten mutmaßliche IS-Stellungen. Wegen der Erfahrungen in Afghanistan und im Irak zögert Präsident Barack Obama aber, Bodentruppen zu entsenden. Er entschied im vergangenen Jahr lediglich, bis zu 50 Elitesoldaten in dem Bürgerkriegsland einzusetzen.

Türkei rechnet mit weiteren Flüchtlingen

Die türkische Regierung rechnet wegen der heftigen Kämpfe in der syrischen Provinz Aleppo mit bis zu 600.000 weiteren Flüchtlingen aus dem Bürgerkriegsland. Die Zahl nannte Vizeregierungschef Numan Kurtulmus am Montag. Nach einer Kabinettssitzung in der Hauptstadt Ankara bezeichnete er die Angabe allerdings zugleich als den "schlimmsten anzunehmenden Fall".

Syrische Regierungstruppen waren in den vergangenen Tagen mit Unterstützung durch russische Luftangriffe auf die bisherige Rebellenhochburg Aleppo vorgerückt. Zehntausende Menschen flohen angesichts der Kämpfe an die Grenze zur Türkei.

Ein im November zwischen der Europäischen Union und der Türkei vereinbarter Plan verlangt von Ankara eine bessere Grenzsicherung, um die ungesteuerte Einwanderung in die EU zu beenden. Im Gegenzug soll Ankara drei Milliarden Euro bekommen, um die etwa 2,7 Millionen Flüchtlinge im Land zu versorgen.