Die bisherige Auseinandersetzung sei ein "Skandal und eine Beleidigung der Wähler". Die Amerikaner hätten "weit Besseres" verdient, so Bloomberg.

Bereits Ende Jänner hatte die "New York Times" berichtet, Bloomberg erwäge eine Kandidatur. Damals hieß es, er ärgere sich über die Dominanz und populistischen Parolen von Donald Trump im republikanischen Feld und sei besorgt darüber, dass der selbst erklärte Sozialist Bernie Sanders auf der demokratischen Seite die favorisierte Ex-Außenministerin Hillary Clinton ausstechen könnte. Deshalb hoffe Bloomberg, als moderaterer Bewerber den Fuß in die Tür zu bekommen.

Ende Jänner hatte eine mit Bloombergs Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, dass Bloomberg seine Berater damit beauftragt habe, ein Konzept für ihn auszuarbeiten. Bloomberg wolle mindestens eine Milliarde Dollar aus seinem eigenen Vermögen für den Wahlkampf bereitstellen, das auf 40 Milliarden Dollar geschätzt wird.

Er habe sich selbst eine Frist bis Anfang März gesetzt, um über seine Kandidatur bei der Wahl am 8. November zu entscheiden. Bloomberg werden seit längerem Ambitionen auf eine Kandidatur nachgesagt. Der Gründer der Finanznachrichtenagentur Bloomberg war von 2002 bis 2013 Bürgermeister von New York. Nach drei Amtszeiten durfte er nicht erneut antreten.

Sein Vermögen ist deutlich höher als das des Immobilienmoguls Donald Trump, der sich um die Kandidatur der Republikaner bewirbt. Dessen Vermögen beträgt laut "Forbes" 4,5 Milliarden Dollar. Bloomberg, der als Pragmatiker gilt, aber auch für umstrittene Fragen wie eine Verschärfung des Waffenrechts eintritt, war bis 2001 Demokrat, wechselte dann zu den Republikanern und ist seit 2007 parteilos.

Die Präsidentenwahl hat bisher noch nie ein unabhängiger Kandidat gewonnen. Bloomberg rechne sich aber gute Chancen aus, sollten bei den Republikanern Donald Trump oder der erzkonservative Senator Ted Cruz und bei den Demokraten der linke Senator Bernie Sanders nominiert werden, sagte die Person.

Einer Umfrage von Reuters/Ipsos von Ende Jänner zufolge könnte eine Kandidatur von Bloomberg Trump in die Hände spielen. Sollten Trump und die Demokratin Hillary Clinton für die Präsidentenwahl aufgestellt werden, würde der Vorsprung von Clinton gegenüber Trump auf sechs Punkte schmelzen. Ohne Bloomberg läge sie zehn Punkte vorn. Bloomberg selber käme aber - egal bei welcher Konstellation - jeweils nur auf etwa zehn Prozent der Stimmen.

Bei den Vorwahlen steht am Dienstag die zweite Etappe an. Dann entscheiden die Wähler in New Hampshire, welchen Kandidaten sie in die Präsidentenwahl schicken wollen. Bei den Demokraten droht Ex-Außenministerin Clinton nach ihrem hauchdünnen Sieg vor einer Woche in Iowa Umfragen zufolge eine haushohe Niederlage gegen Sanders. Bei den Republikanern ist die große Frage, ob Milliardär Trump seinen ersten Sieg einfährt, nachdem er in Iowa auf Platz zwei hinter Cruz gelandet war.