Nach Nordkoreas umstrittenem neuen Raketenstart wollen die USA im UNO-Sicherheitsrat die bisher härtesten Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang durchsetzen. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York, Samantha Power, rief am Sonntag (Ortszeit) insbesondere China auf, sich "harten beispiellosen Maßnahmen" anzuschließen.

Die Maßnahmen sollten auf diese Weise rasch ergriffen werden und die Erwartungen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un übersteigen. 

Test einer militärischen Langstreckenrakete

Nordkorea hatte am Sonntag nach eigenen Angaben einen Satellitenstart zur Weltraumerforschung unternommen. Die Weltgemeinschaft sieht dahinter allerdings den verdeckten Test einer militärischen Langstreckenrakete. 

"Wir hoffen, dass China wie alle Ratsmitglieder die ernste Bedrohung des regionalen Friedens und der Sicherheit sehen wird", sagte Power kurz nach der Verurteilung des Raketenstarts durch das höchste UNO-Gremium. Nach dem jüngsten nordkoreanischen Atomtest im Jänner und dem neuen Raketenstart könne es nicht mehr so weitergehen wie bisher. 

Der Ratsvorsitzende Rafael Ramirez aus Venezuela hatte nach einer Dringlichkeitssitzung des UN-Gremiums angekündigt, dass eine weitere Resolution gegen Nordkorea vorbereitet werde. 

Warnschüsse

Südkoreas Streitkräfte vertrieben unterdessen nach eigenen Angaben mit Warnschüssen ein Militärboot aus Nordkorea aus südkoreanischen Gewässern. Der Zwischenfall ereignete sich demnach am Montag unweit der Insel Socheong an der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer. Das nordkoreanische Patrouillenboot sei nach den Schüssen wieder abgedreht, teilte der Generalstab der südkoreanischen Armee mit.

Der Grund für die angebliche Grenzverletzung blieb unklar. Nicht selten überqueren Patrouillenboote des Nordens auch bei der Kontrolle von Fischkuttern die Seegrenze.