Jugendliche würden Straftaten begehen und wüssten dabei genau, dass ihnen in ihrem Alter nichts passieren könne. Teilweise würden auch Kinder von Erwachsenen zu Straftaten angestiftet, so Italiens Innenminister Angelino Alfano.

"Wenn man mit 16 Jahren mit einer Pistole in der Hand herumläuft, kann man nicht behaupten, man wisse nicht, was man tue. Zugleich wollen wir verhindern, dass erwachsene Kriminelle Minderjährige für ihre Verbrechen benützen. Mafia-Bosse geben Teenagern Pistolen in die Hand, weil sie nicht strafbar sind", sagte Alfano nach Medienangaben.

In Neapel eskaliert die Gewalt. Seit Jahresbeginn wurden bereits neun Morde verübt, im vergangenen Jahr waren es 36. Neapel ist die italienische Stadt mit der meisten Zahl von Verbrechen. In vielen Fällen seien die Täter Minderjährige.

Jugendschutzverbände kritisierten den Vorschlag des Ministers. "Jugendlichen muss geholfen werden, das Gefängnis ist nicht die Lösung", betonte Patrizio Gonnella, Präsident des Verbands für die Rechte der Häftlinge "Antigone". 20.000 Jugendliche hätten in Italien Probleme mit der Justiz. Lediglich 400 seien in Anstalten für Jugendliche eingesperrt. "Das System der Jugendjustiz funktioniert, daran darf nicht gerüttelt werden", so Gonnella.